Wirtschaft

Karstadt: Benko will angeblich Filialen schließen

Heute Redaktion
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Nach der Übernahme der deutschen Warenhauskette Karstadt durch den Investor Rene Benko bzw. durch seine Signa Gruppe ist die Belegschaft verunsichert. Gerüchten zufolge will der Tiroler einige Standorte zusperren. Wieviele und welche Filialen konkret betroffen sind, ist unklar.

Nach der durch den Investor Rene Benko bzw. durch seine Signa Gruppe ist die Belegschaft verunsichert. Gerüchten zufolge will der Tiroler einige Standorte zusperren. Wieviele und welche Filialen konkret betroffen sind, ist unklar.

Am Freitag war bekanntgegeben worden, dass der bisherige Eigentümer Nicolas Berggruen die Kette für einen Euro an Benkos Signa abgibt. Anfang der Woche soll der Tiroler die Kontrolle über die 83 Filialen übernehmen. Auch Berggruens verbliebene Anteile an den Karstadt-Premium-Kaufhäusern und Karstadt Sports sowie die Markenrechte gehen an Signa.

15 bis 20 Häuser könnten geopfert werden

Mittelfristig könnten 15 bis 20 Häuser des Kaufhausriesen geschlossen werden. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf das Umfeld von Rene Benko. Insgesamt betreibt Karstadt 83 Standorte. 17.000 Mitarbeiter sind in dem Imperium beschäftigt.

Vor etwaigen Schließungen will der neue Eigentümer Haus für Haus auf Rentabilität prüfen. Den "SZ"-Informationen zufolge will Benko zehn Jahre oder mehr bleiben und in das Unternehmen investieren. Außerdem soll er planen, Markenhändler als zusätzliche Mieter in die meisten Karstadt-Häuser zu holen und sie zu größeren Einkaufszentren umzubauen. Von Seiten der Signa wird der Bericht nicht kommentiert.

Ministerium und Gewerkschaft: Gewehr bei Fuß

Das deutsche Arbeitsministerium hat jedenfalls schon wissen lassen, die Lage bei Karstadt werde "aufmerksam verfolgt". Das deutsche Bundeskartellamt muss dem Deal noch zustimmen. Die Gewerkschaft Verdi unterstrich ihre Forderung nach einer zukunftsfähigen Strategie für Karstadt: "Wir werden sehr genau anschauen, was für ein Konzept der neue Eigentümer präsentiert", kündigte Verdi-Sprecherin Eva Völpel am Sonntag an.
Während Benko für die marode Kette einen Hoffnungsschimmer darstellt, hat sein Image zuletzt Kratzer abbekommen. Das wurde vom OGH Anfang der Woche bestätigt. Der Tiroler und sein Steuerberater wurden damit rechtskräftig zu einer einjährigen Haftstrafe bedingt verurteilt. Benko gilt damit als vorbestraft.