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Kartellverfahren: EU geht gegen Google vor

Heute Redaktion
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Jetzt wird es eng für Google: Die EU hat gegen den Internet-Giganten ein Kartellverfahren eröffnet. Untersucht werden soll, ob der Konzern seine marktbeherrschende Stellung bei der Online-Suche missbraucht hat.

Die EU-Kommission geht der Frage nach, ob Google möglicherweise vorsätzlich Seiten anderer Suchdienste bei Google-Anzeigen zu weit unten anzeigt. Dem US-Konzern droht ein hohes Bußgeld, sofern sich der Verdacht erhärtet.

Anzeige dreier Konkurrenten

Im Februar hatten drei Konkurrenzunternehmen Beschwerde gegen Google bei der Kommission vorgebracht. Der Konzern benachteilige die Konkurrenz beim Anzeigen von Suchergebnissen, argumentierten damals die Rechtsvertreter der Preisvergleichsportale von Microsoft Ciao from Bing und Foundem sowie dem Dienst Ejustice.fr.

Vorwurf: gegen Google: eigene Services prominent platziert

Um die Vorwürfe zu untermauern, wurde umfangreiches Datenmaterial an die Wettbewerbshüter gesandt. So soll bewiesen werden, dass Google bei Produktanfragen die eigenen Services prominent platziert unter die Suchergebnisse mische - dies gehe Zulasten der Konkurrenten.Vertreter von Foudem behaupten zudem, Google habe den Preis für Textanzeigen absichtlich in die Höhe getrieben.

Millionenstrafe droht

Google hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, nicht gegen das Kartellrecht verstoßen zu haben. Die EU-Wettbewerbshüter haben bereits Prozesse gegen Microsoft und Intel gewonnen - beide Unternehmen mussten hohe Strafen zahlen.