Österreich
Kasernen-Drama: Das sagt Familie des toten Soldaten
Ein neuer Belastungszeuge brachte den Heeres-Todesschützen überraschend wieder in U-Haft. In "Heute" spricht nun die Familie des getöteten Rekruten.
Über ihren Anwalt Philipp Winkler reagierte auch die Familie des getöteten Ismail M. Montagnachmittag auf die Wende im Kasernen-Krimi - nach dem Todesschuss in der Wiener Albrechtskaserne sitzt Schütze Ali Ü. (22) dank eines neuen Zeugen wieder unter Mordverdacht in Haft: "Wir glauben jetzt wieder an die Gerechtigkeit und sind sehr glücklich über diese Entscheidung des Gerichts."
Staatsanwalt ermittelt wegen Mordverdachts
Für den Verdächtigen – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – wird indes wieder wegen Mordverdachts ermittelt.
Über die Freilassung des Verdächtigen hatten sich die Hinterbliebenen Ende Jänner „fassungslos" gezeigt und gesagt: "Für uns ist die Unfall-Variante nicht nachvollziehbar."
Schwester: "Meine Eltern sind am Ende"
Bereits wenige Tage nach dem Todesdrama in der Wiener Albrechtskaserne sagte Schwester Hanife M. (23) zu „Heute": "Ich glaube nicht, dass es ein Unfall war. Bekannte von ihm erzählten mir, dass er gerne mit Waffen gespielt hat. Ismail war der jüngste von uns Vieren. Der einzige Sohn. Er hat sich beim Heer so wohl gefühlt, wollte sich sogar verpflichten lassen."
Besonders bedrückend: Über den Zustand ihrer Liebsten sagte die junge Frau traurig: "Meine Eltern sind am Ende. Papa isst seither nichts mehr, er trinkt nichts, er spricht nicht."
Ali Ü. saß 105 Tage in U-Haft
Wie berichtet, soll der Verdächtige am 9. Oktober den Grundwehrdiener Ismail M. im Wachecontainer der Albrechtskaserne in Wien-Leopoldstadt mit einem Sturmgewehr erschossen haben. Er saß 105 Tage in U-Haft und kam nach einem Lokalaugenschein am 22. Jänner überraschend frei.
Alle Hintergründe morgen bei uns
Mehr zu der überraschenden Wende im verworrenen Kasernen-Krimi lesen Sie in der Dienstag-Ausgabe von "Heute" und morgen Früh – wie gewohnt laufend aktuell – auf heute.at!
(coi)