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Kashoggi: Hat Kronprinz Geheimaktion genehmigt?

Der Verdacht erhärtet sich: Laut Geheimdienst hat Kronprinz Mohammed bin Salman vor Khashoggis Ermordung eine Geheimaktion angeordnet.

Heute Redaktion
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Wirbel um einen Bericht in der "New York Times": Laut US-Geheimdiensten hat der mächtige saudi-arabische Thronfolger Mohammed bin Salam mehr als ein Jahr vor der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi eine Geheimaktion genehmigt, um Regierungskritiker zum Schweigen zu bringen.

Bericht spricht von "schneller Eingreiftruppe"

Laut dem Bericht wurden im Zuges dieser Aktion die Dissidenten überwacht, verschleppt und auch gefoltert. Die Rede ist von einer saudi-arabischen "schnellen Eingreiftruppe". Kashoggi selbst war am 2. Oktober im Konsular Saudi-Arabiens in Istanbul von einem extra angereisten Kommando ermordet worden. Erst nach wochenlangen Dementis und internationalem Druck gab Riad nach und nach zu, dass der Regierungskritiker bei einem missglückten Einsatz zu einer Festnahme getötet worden ist. Elf Verdächtige müssen sich mittlerweile deshalb wegen Mordes vor Gericht verantworten.

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Regierungskritiker Jamal Kashoggi wurde ermordet

Den Einsatz gegen Kashoggi hat laut Riad der inzwischen gefeuerte Vize-Geheimdienstchef Ahmed al-Assiri und der königliche Medienberater Saud al-Kahtani angeordert. Diese Darstellung wird aber weltweit stark angezweifelt – viele glauben, dass Kronprinz bin Salman höchstpersönlich den Auftrag gab. Laut New York Times wurden auch einige Einsätze gegen andere Regierungskritiker von demselben Team ausgeführt, das Khashoggi tötete und dessen Leiche zerstückelte.

Die "schnelle Eingreiftruppe" wurde dem Bericht zufolge von Kronprinz bin Salman selbst genehmigt und von seinem Berater al-Kahtani betreut. In welchem Ausmaß der Machthaber involviert war, wird nicht angeführt. Saudiarabische Regierungsvertreter wollen den Bericht weder bestätigen, noch dementieren sie ihn…

(isa)