"Kasperl!" ORF-Experte tobt über Skisprung-Farce

Was die Fans bei der Medaillen-Entscheidung bei den Olympischen Winterspielen in Peking zu sehen bekamen, war zum Kopfschütteln. Erstmals traten Damen und Herren gemeinsam in einem Medaillen-Bewerb an, doch im Mittelpunkt standen die Jury-Entscheidungen.

Es wurden nämlich Springerinnen von Österreich (Daniel Iraschko-Stolz), Japan, Deutschland und Norwegen disqualifiziert. Wohlgemerkt: Nur Springerinnen, keine männlichen Springer. Jedes Mal wurde der gleiche Grund angegebenen: Die Anzüge würden nicht den Regeln entsprechen. Dabei verwendeten die Athletinnen mit Sicherheit zum Großteil den gleichen Anzug wie vor zwei Tagen beim Damen-Einzelbewerb.

ORF-Experte sauer

Bei ORF-Kommentator Michael Roscher und Experte Martin Koch sorgte das für Kopfschütteln. "Lächerlich, eine Farce", meinte Roscher. Koch ergänzte: "Wenn das so weitergeht können wir um halb acht am Sonntag senden, weil das ist Kasperl." Am Ende nahmen es beide mit Humor und Ironie. Als Stefan Kraft im zweiten Durchgang einen starken Sprung zeigte meinte Koch: "Ein guter Sprung, auch wenn sie ihn wahrscheinlich noch disqualifizieren werden."

Bei aller Ironie war der Jury-Auftritt bei dieser Olympia-Premiere auf jeden Fall zu hinterfragen. Man kann davon ausgehen, dass das Thema noch aufgearbeitet wird. Spannend wird, wie die Regelhüter ihre Entscheidungen erklären werden.