Österreich

Kassa ging nicht auf: 6,5 Jahre für Pannen-Räuber

Heute Redaktion
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Der Mann wurde am Landesgericht Korneuburg verurteilt.
Der Mann wurde am Landesgericht Korneuburg verurteilt.
Bild: Daniel Schreiner, privat (2)

Mit Haube, Weste und Brotmesser wollte ein Leipziger im Hochsommer den Penny in Klosterneuburg ausrauben, scheiterte. Beute: Hundefutter - und 6,5 Jahre Haft.

Mit Hundefutterdosen und Kakao hatte sich Phillip B. (25) in einem Pennymarkt in Klosterneuburg brav in die Warteschlange gestellt. Höflich ließ die schräge Gestalt in Weste und mit Haube am Kopf Kunden vor - aus nur einem Grund: Damit er möglichst alleine mit der Kassa-Dame war ("Heute" sprach damals mit einer Zeugin). Er zückte ein langes Brotmesser und forderte Cash - nur die Kassa ging nicht auf. Die neue und noch unerfahrene Mitarbeiterin hatte den falschen Betrag eingegeben, weshalb die Kassa verschlossen blieb.

Täter in Holzbottich gestellt

Mit dem Hundefutter und Schokopulver in der Tasche musste der Leider-Nein-Räuber flüchten, die 23-jährige Kassiererin rief die Polizei, eine große Fahndung mit Hubschraubern und Hundestaffeln war die Folge ("Heute" berichtete). Der Mann aus Deutschland wurde schließlich in einem Holzfass in einer Gartenhütte von einem Polizeihund aufgespürt und verhaftet.

6,5 Jahre Haft für 9 Euro Beute

Vor Gericht am Montag in Korneuburg zeigte sich der Leipziger zwar geständig, sprach aber von einer spontanen Aktion: "Ich war zu Besuch bei meiner Freundin in Klosterneuburg, habe sie zur Arbeit gebracht und dann kam mir plötzlich die Idee", so der 25-Jährige zu Richter Martin Bodner. Dieser darauf skeptisch: "Sie tragen also immer ein langes Brotmesser bei sich?"

Der mehrfach vorbestrafte Deutsche wurde wegen versuchten Raubes (erbeutet hatte er ja nur Waren im Wert von neun Euro) zu 6,5 Jahren Haft verdonnert. Am Sonntag feiert der Deutsche übrigens seinen 26. Geburtstag - hinter Gitter. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

(Lie)