Österreich

Kasse sitzt in Schuldenfalle

Heute Redaktion
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Auf 24 Millionen Euro wird sich das Minus im Haushalt der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK) heuer voraussichtlich belaufen. In den Jahren 2011 und 2012 droht das Loch mit 72 bis 90 Millionen Euro noch größer zu werden. Warum gelingt es der Kasse nicht, aus dieser Negativentwicklung auszubrechen?

Werner Janker, Abteilungsleiter Finanz bei der NÖGKK, macht nicht zuletzt die Wirtschaftskrise dafür verantwortlich: Die Beiträge brechen ein: 2009 mussten wir bei den Erwerbstätigen sogar ein Minus von 0,4 Prozent hinnehmen.
Die Prognosen für 2010 sind kaum erfreulicher: Während die Ausgaben um 2,7 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro steigen dürften, ist bei den Einnahmen lediglich ein Zuwachs von 1,6 Prozent auf etwas mehr als 1,5 Milliarden Euro zu erwarten.
Bei solchen Summen fallen selbst kleine Prozentänderungen ins Gewicht: Fällt ein Prozent an Einnahmen weg, bedeutet das ein Minus von zehn Millionen Euro, informiert Kassensprecherin Elisabeth Heinz. Ziel für heuer ist, ausgabenseitig 31 Millionen Euro einzusparen, den Großteil sollen Heilmittel mit einem Volumen von 25 Millionen Euro beisteuern. Wenn das gelinge, könne die NÖGKK vom Bund eine Finanzspritze von 17,3 Millionen Euro lukrieren.
Janker sieht in dieser Situation jedenfalls den Bund gefordert. Dessen Hilfe sei notwendig, um eine positive Gebarung erreichen zu können.
In einer ganz anderen Sache erhalten heuer viele Versicherte Post von der Gebietskrankenkasse: 560.000 niederösterreichische E-Cards müssen 2010 ausgetauscht werden, weil die auf der Rückseite angebrachte Europäische Krankenversicherungskarte abläuft. Der Versand erfolge jedenfalls rechtzeitig, versichert die NÖGKK, in der Regel spätestens zwei Wochen vor Ende der Gültigkeit.Emanuel Lampert