Österreich

Kasse zahlt Rettungs-Einsatz bei toter Frau nicht

Heute Redaktion
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Kürzlich flatterte eine Rechnung der Berufsrettung Wien bei Herrn W. aus NÖ ins Postkasterl. 109 Euro soll er für den Rettungseinsatz, bei dem der Tod seiner Mutter festgestellt worden war, bezahlen.

Alte Wunden wurden jetzt bei Herrn W. aus dem Weinviertel wieder aufgerissen: Im März verstarb seine Mutter in ihrer Wohnung in Wien. Eine Bekannte hatte die Polizei verständigt, weil sie bereits seit ein paar Tagen nichts mehr von der Seniorin gehört hatte.

Die Feuerwehr kam zur Türöffnung, Frau W. lag reglos im Bett, weshalb die Einsatzkräfte die Berufsrettung alarmierten. Doch auch die konnte nichts mehr für die Dame tun, der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.

RSb-Brief zugestellt

Jetzt, rund acht Monate danach, wurde Herrn W. plötzlich ein RSb-Brief zugestellt. Die MA70, also die Berufsrettung Wien, verlangt 109,06 Euro für die Einsatzfahrt zur verstorbenen Mutter. Rettungseinsätze zahlt im Normalfall die Krankenversicherung.

Doch nicht hier, denn: Laut "erstaunlich.at" reichte die MA 70 die Rechnung erst bei der Wiener Gebietskrankenkasse ein, eine Kostenübernahme wurde aber abgelehnt, weil die betroffene Person bereits tot war.

WGKK: "Gesetz ist so geregelt"

Auf "Heute"-Nachfrage bestätigt die WGKK die Vorgangsweise. "Bei der Übernahme von Transportkosten sind die Krankenversicherungsträger – darunter auch die WGKK – an die gesetzlichen Vorgaben gebunden. Es ist durch das ASVG (Allgemeine Sozialversicherungs-Gesetz, Anm.) geregelt, dass ein Transport nur dann von einer Krankenkasse übernommen werden kann, wenn dieser im Zusammenhang mit einer Krankenbehandlung steht", so Sprecherin Regine Bohrn.

Und "Die WGKK übernimmt die Transportkosten auch dann, wenn eine Patientin/ein Patient am Weg ins Krankenhaus verstirbt. Geht aber aus den Unterlagen der Rettung hervor, dass der/die Betroffene beim Eintreffen der Rettung schon tot war, können die Kosten leider nicht übernommen werden."

Herr W. wird also wohl oder übel auf den Kosten sitzen bleiben ...