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Kataloniens Präsident flieht mit Trick vor Polizei

Heute Redaktion
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Die spanische Polizei versuchte mit Helikoptern, Carles Puigdemont darin zu hindern, beim Unabhängigkeitsreferendum abzustimmen – doch er trickste sie aus.

Die spanische Regierung und die Polizei versuchten mit aller Macht, das einseitig ausgerufene Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien zu sabotieren. Den Präsidenten der Region, Carles Puigdemont, versuchte man sogar mit Helikoptern daran zu hindern, seine Stimme abzugeben, behaupten jetzt örtliche Medien.

Der TV-Reporter Miquel Sabe veröffentlichte ein Foto, das die Flucht des Präsidenten vor der Polizei belegen soll: "Um abzustimmen, musste der Präsident den Helikoptern der Polizei und der Guardia Civil entwischen und sein Auto unter einer Brücke wechseln."

Puigdemont wollte ursprünglich im Sant Julia de Ramis Sportkomplex nahe seinem Haus in Girona wählen gehen, doch wegen der massiven Polizeipräsenz gab er seine Stimme im sieben Minuten entfernten Wahllokal in Cornella del Terri ab.

Generalstreik

Die Polizei versuchte, so viele Menschen möglich daran zu hindern, abzustimmen. Den Präsidenten der Region abzufangen wäre natürlich ein großer PR-Coup gewesen. Die Idee, die Verfolger durch einen Fahrzeugwechsel in einem Tunnel abzuhängen, soll von einem von Puigdemonts Bodyguards stimmen. Und: Es funktionierte offenbar – die Polizei blieb nach dem Trick im Tunnel dem falschen Wagen auf den Fersen.

Am Dienstag wird in Katalonien aus Protest gegen die Polizeigewalt gestreikt; öffentliche Verkehrsmittel, Universitäten und Museen haben geschlossen. Selbst der Fußballverein FC Barcelona beteiligt sich daran: Keines seines Teams wird heute trainieren, die Geschäftsstelle bleibt geschlossen. (jm)

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