Die Unwetter vom Mittwoch brachten starken Regen in der Steiermark und Kärnten mit sich. Die Auswirkungen in den südlichen Bundesländern sind brutal: Ein Brand in Folge eines Blitzschlages, ein Felssturz, umgeknickte Bäume, unterbrochene Stromleitungen, Überflutungen, Murenabgänge und ein versunkenes Auto. In der Steiermark musste ein Bürgermeister Katastrophenalarm auslösen.
Da die Feuerwehren allein nicht mehr zurecht kommen, wurde das Bundesheer angefordert. 65 Kärntner Pioniere und 35 Mann des Baupionierzuges des Militärkommandos Steiermark helfen mit. Die Soldaten beseitigen Verklausungen aus Bächen und versuchen Hangrutschungen durch die Errichtung von sogenannten "Krainerwänden" zu verhindern.
"Wir sind im Raum Obdach rascher vorangekommen als gedacht", so Oberst Christian Fiedler vom Militärkommando Steiermark. "Heute wird eine acht Meter lange Behelfsbrücke Stahl und Holz mit 20 Tonnen Tragkraft über den Lauslingbachbach gebaut. Am Dienstag nächster Woche eine weitere sieben Meter lange Konstruktion gleichen Zwecks", so Fiedler. Damit werden weggespülte Hofzufahrten ersetzt. Parallel dazu schneiden die Pioniere weiterhin Bäume an den Bachläufen, die Verklausungen auslösen könnten und räumen die Wasserläufe von Schwemmholz und Geschiebe frei.
Wenn kein weiteres Unwetter dazwischenkomme, dann könne der Einsatz voraussichtlich Ende kommender Woche beendet werden, schätzte man beim Bundesheer.
Katastrophenalarm in Apfelberg
In Apfelberg, einer Gemeinde im steirischen Murtal wurden Gehöfte überflutet. Mehrere Muren gingen ab und ließen Straßen unter Schlamm und Wassermassen verschwinden Der Bürgermeister musste um 23.55 Uhr Katastrophenalarm auslösen.
In Knittelfeld musste ein Pkw von der Feuerwehr aus einer überfluteten Eisenbahnunterführung geborgen werden. Der Fahrzeuglenker hatte eine Straßensperre missachtet.
Felssturz und Feuer in Kärnten
In Pörtschach am Wörthersee (Bezirk Klagenfurt Land) schlug der Blitz in ein landwirtschaftliches Gebäude ein, das daraufhin in Flammen aufging. In Maria Wörth (Bezirk Klagenfurt Land) wurde durch den starken Regen ein Felssturz ausgelöst. Im Gailtal mussten die Einsatzkräfte mehrmals wegen überfluteter Keller, umgeknickter Bäume und unterbrochener Stromleitungen ausrücken.
In Pörtschach hatte der Blitz durch die Dachkonstruktion hindurch in eine Starkstromleitung eingeschlagen. Der 57-Jährige Eigentümer befand sich in dem Gebäude, ebenso wie seine Eltern. Die Feuerwehr löschte den Brand. Verletzt wurde niemand, auch das Vieh konnte gerettet werden.
In Maria Wörth waren sechs bis acht Kubikmeter Gestein auf die Süduferstraße gestürzt. Für rund eine Stunde war die Süduferstraße gesperrt, während die Straßenmeisterei mit den Aufräumarbeiten beschäftigt war.