Szene
Kate, die Makellose
Hut ab vor Herzogin Kate. Diese Frau hat Nerven. Nur fünfundzwanzig Stunden liegen zwischen Geburt und Babybub-Herzeigen. Mit Sohn und Prinzgemahl trat sie Dienstagabend vor die Presse. Fotos. Interviews. Lächeln. Haare aus dem Gesicht streichen. Kind wiegen.
Glücklich dreinschauen. Den Eindruck erwecken, dass alles gut ist, dass alle zufrieden sind und dass natürlich nichts weh tut. Woher auch. So eine Geburt erledigt eine Frau vom Format Kate im Vorbeigehen. Weil es ihre Pflicht ist. Weil es von ihr erwartet wird. Weil die Prinzessin im Märchen auch nie Stimmungsschwankungen, Schmerzen oder keine Lust hat. Auf Kate ist eben Verlass. Sie funktioniert immer. Makellos.
Auch diesmal. Mal eben schnell ein Kind zur Welt gebracht, aufgestanden, Harre gewaschen, in die Kameras gewunken. Als wäre die Schwangerschaft im Scheinwerferlicht keine belastende Zeit gewesen. Gespenstisch perfekt, diese junge Frau mit den schönen Haaren und dem schönen Lächeln. Man kann ihr nur wünschen, dass das schöne Lächeln echt ist und dass ihr Herz, in das wir nicht hineinschauen können, auch lacht.