Haustiere
Katze ohne Augäpfel fand ein neues Zuhause
Es ist schrecklich, wozu Menschen fähig sind. Der nun erblindeten Luna hätte man ganz leicht helfen können - stattdessen wurde sie ausgesetzt.
Das Schicksal der Katze Luna aus Straßwalchen ist nur eine von vielen Tierleid-Geschichten, die man bei der Pfotenhilfe Lochen erzählen kann. Dort landen das ganze Jahr über Katzen, die teils hochschwanger, krank oder verletzt gefunden werden. Bei Luna hätte die Tragödie sogar ganz leicht verhindert werden können - und ist vielleicht deswegen so unfassbar.
Irrte herum
Die graue Katzendame wurde einer Bewohnerin der Hainbachsiedlung in Straßwalchen an die Pfotenhilfe gemeldet, weil sie scheinbar ziellos herumirrte. Die Tierschützer fanden sie mit völlig verklebten Augen vor. Schnell war klar: Luna - wie sie später getauft wurde - ist komplett blind.
Am Tierschutzhof in Lochen stellten die Ärzte fest: Eine weit fortgeschrittene Augenentzündung hat der Katze das Augenlicht geraubt. Die Augäpfel waren zu dem Zeitpunkt bereits so vereitert, dass sie in der Tierklinik Anif entfernt werden mussten. Wäre das nicht passiert, hätte Luna an der Entzündung sogar sterben können. Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe ist entsetzt:
„"Es ist schrecklich, denn jemand muss dieses arme Tier offenbar ausgesetzt haben, um sich die Tierarztkosten zu ersparen."“
Sein schrecklicher Verdacht: Luna muss mit ihrer anfangs harmlosen Augenentzüdung mehrere Wochen draußen herumgeirrt sein, bis sie sich so dramatisch entwickelte, dass sie erblindete. Und das, obwohl so eine Augenentzündung im Frühstadium ganz leicht und billig mit Augensalben behandelbar ist.
Happy End
Lunas Schicksal hat zum Glück ein Happy End gefunden. Sie ist am Mittwoch dieser Woche ganz frisch in ein neues Zuhause gezogen. Die Redaktionsleiterin der Bezirksrundschau, Barbara Ebner, ist ihr neues Frauchen. Die Katzen-Freundin ist seit einigen Wochen mit der Katzenseelsorge auf dem Tierschutzhof Pfotenhilfe betraut und hat Luna liebevoll aufgenommen.
Als Katzenseelsorgerin leistet sie auch für die anderen Samtpfoten in der Obhut der Pfotenhilfe wertvolle Dienste, für die die Tierpfleger zu wenig Zeit haben. Das wirkt sich positiv auf die Heilung und Vermittlungschancen der Miezen aus.
