Österreich

Katzenpärchen und vier Kätzchen ausgesetzt

Sechs Neuzugänge beim Wiener Tierschutzverein: Romeo und Julia wurden bei der SCS ausgesetzt, die vier Jungkatzen vor einem Privathaus abgestellt.

Heute Redaktion
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Sechs ausgesetzte Stubentiger – so lautet die traurige Bilanz des vergangenen Wochenendes im Wiener Tierschutzverein (WTV).

Bereits am Freitagabend wurden zwei ausgewachsene Katzen auf einem Parkplatz der Shopping-City Süd (SCS) in Vösendorf in Transportboxen abgestellt. Sie wurden von Besuchern entdeckt und in den WTV gebracht. Zum Glück ist das rund fünfjährige Pärchen, das nun auf die Namen Romeo und Julia hört, klinisch gesund. Die Tiere wurden gechipt, geimpft und entwurmt und dürfen sich nun im WTV-Katzenhaus von den Strapazen erholen, so der WTV in einer Aussendung am Montag.

Auch vier junge Kätzchen in Schachtel ausgesetzt

Am Samstag entdeckte eine Dame in Zemling (Bezirk Hollabrunn) vor ihrer Haustüre eine Schachtel mit vier kleinen Kätzchen, die Unbekannte dort abgestellt hatten. Auch die vier Youngsters wurden umgehend in den WTV gebracht.

"Bei der Untersuchung der Jungtiere, darunter drei Kater und ein Weibchen, wurde bei dem weiblichen Tier eine Rissquetschwunde an der Oberlippe festgestellt. Das Tier wurde umgehend vom WTV-Tierarzt operiert. Dabei zeigte sich auch eine Zungenverletzung. Die Wunden wurden daraufhin chirurgisch versorgt. Die Heilungschancen stehen laut dem Veterinär sehr gut", so WTV-Sprecher Oliver Bayer.

Die anderen jungen Katzen sind gesund, lediglich Flohbefall, wie bei Jungtieren üblich, wurde nachgewiesen. Die rund acht bis zehn Wochen alten Tiere wurden gechipt, entfloht und entwurmt und dürfen nun ebenfalls im WTV-Katzenhaus mit viel Liebe und Fürsorge heranwachsen. Auch ihre Namen werden sie dort sicherlich bald erhalten.

WTV-Chefin gibt "verpfuschtem" Tierschutzgesetzt die Schuld

Für WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic kommt der plötzliche Boom an ausgesetzten Tieren nicht von ungefähr: „Als eines der größten Tierheime Europas das stets versucht hat, eine vernünftige Vergabepolitik zu betreiben, sind wir derzeit noch nicht in der Situation, völlig überfüllt zu sein. Aber wenn das Aussetzen und Abgeben von Haustieren, dessen aktuelle Zunahme vermutlich durch das verpfuschte Tierschutzgesetz herrührt, so weitergeht, dann sind auch unsere Kapazitäten bald erschöpft und es stellt sich die Frage, wie die öffentlichen Hände dann die Tiere unterbringen werden. Abseits der Frage von Wahlen und Regierungen muss daher die Sorge für Tiere in Not ernst genommen und somit das vermurkste Gesetz schleunigst angepasst werden. Überdies stellt sich die Frage, wer für die sinnlos verursachten Mehrkosten aufkommen wird". (Red)