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"Kayak VR: Mirage" im Test – atemberaubend schön

Das Kajak-Abenteuer "Kayak VR: Mirage" gibt es jetzt auch für die PlayStation VR2. Es ist eines der entspannendsten und schönsten VR-Games überhaupt.

Rene Findenig
"Kayak VR: Mirage" im Test – auf Screenshots sieht es gar nicht so aus, aber das Game ist in VR einfach nur atemberaubend schön.
"Kayak VR: Mirage" im Test – auf Screenshots sieht es gar nicht so aus, aber das Game ist in VR einfach nur atemberaubend schön.
Better Than Life

Die PlayStation VR2 hat zwar noch nicht allzu viele Titel zum Start und bisher nur mit "Horizon Call of the Mountain" ein Exklusiv-Game, die gebotenen Erlebnisse können sich aber bereits sehen lassen. So zeigt etwa das genannte Game, was die PSVR2 technisch drauf hat, fordert den Spieler zu sportlicher Betätigung auf und ist optisch eine Augenweide. Letzteres gilt auch für "Kayak VR: Mirage", das es nun nach anderen Plattformen auch für das neue PlayStation-Headset gibt. Anders als "Horizon Call of the Mountain" ist es aber ein entspanntes, fast meditatives Game, das man einfach nur genießen muss. 

"Kayak VR: Mirage" ist genau das, was der Titel vermuten lässt – eine VR-Kajak-Simulation. Das klingt vermutlich für alle, die noch nie ein Paddel in der Hand hatten, recht langweilig, genau das Gegenteil ist aber der Fall. So simpel das Spielprinzip ist, so entspannend ist es auch: Spieler schnappen sich ein Kajak und ein Paddel, dann geht es auch schon auf das Wasser. Wählen darf man dabei noch aus verschiedensten Umgebungen, von beschaulichen Eishöhlen in der Antarktis über unwettergeplagte norwegische Gewässer bis hin zu Delfin-gesäumten Meeresbuchten vor den Toren Costa Ricas.

Alleine das Wasser starrt man minutenlang an

Dass der Titel keine Story oder Kampagne bietet, ist überhaupt kein Problem. Vielmehr ist das Werk ein beeindruckender Beweis dafür, was die PlayStation VR2 optisch kann. Und das kommt nicht von ungefähr, denn statt ein Konsolen-Game einfach auf VR zu portieren, wurde "Kayak VR: Mirage" einzig und alleine für die virtuelle Realität erschaffen. Selbst bei Highend-Konsolentiteln kam uns das bisher kaum unter, doch die Umgebungen in "Kayak VR: Mirage" wirken so nahe am Fotorealismus wie noch kein Spiel zuvor. Vor allem das Wasser beeindruckt so sehr, dass man minutenlang darauf starrt.

    "Kayak VR: Mirage" ist genau das, was der Titel vermuten lässt – eine VR-Kajak-Simulation. Das klingt vermutlich für alle, die noch nie ein Paddel in der Hand hatten, ...
    "Kayak VR: Mirage" ist genau das, was der Titel vermuten lässt – eine VR-Kajak-Simulation. Das klingt vermutlich für alle, die noch nie ein Paddel in der Hand hatten, ...
    Better Than Life

    Jede Paddel- und Kajakbewegung löst realistische Wellen aus, jeder Lichtstrahl bricht sich in den schönsten Details auf der Wasseroberfläche und jeder Stein ist am Grund des Meeres zu sehen. Ganze Absätze könnten wir über das VR-Wasser schwärmen, doch auch der Rest des Spiels ist optisch nicht zu verachten. Eisschollen treiben am Meer, riesige Inseln erheben sich in voller Pracht aus dem Dunst am Horizont, Leuchttürme strahlen ihren Scheinwerfer in die finstere Nacht. Dazu kommen höchst detaillierte Wetter-Veränderungen, Tag- und Nachtwechsel und eine unfassbar gute Tierwelt.

    "Nur" ein Simulator, aber ein atemberaubend guter

    Während alle Objekte wie Wasser, Steine und Eis auf unsere Berührung reagieren, reagiert auch die Tierwelt auf unser Erscheinen. Und sieht man Pinguine, die von Eisklippen springen, eine Schildkröte, die sich vom Strand ins Wasser bewegt, Delfine, die neben dem Kajak herschwimmen oder Wale, die vor uns aus dem Wasser auftauchen, ist es vollends um uns geschehen. Auf Missionsziele oder Storywendungen verzichtet das Game komplett und liefert uns ein entspannendes VR-Erlebnis, das seinesgleichen sucht. Der Titel mag "nur" ein Kajak-Simulator sein, aber er ist ein atemberaubend guter.

    Was wirklich schade ist: Die Screenshots des Games werden der wunderbaren Grafik nicht im mindesten gerecht – wer das Game selbst ausprobiert, den wird es auf den ersten Blick regelrecht umhauen. Auch die Steuerung funktioniert so einfach wie realistisch: Mit den neuen Sense-Controllern ahmt man einfach Ruderbewegungen nach, schon gleitet man mit dem Boot durch das Wasser. Das macht das Game nicht nur entspannend, sondern auch absolut zugänglich für komplette Anfänger. Dank des haptischen Feedbacks fühlt es sich zudem so an, als würde man wirklich gegen den Wasserwiderstand paddeln. 

    Die physikalischen Effekte sind der Wahnsinn

    An allen Ecken und Enden erstaunt das Game mit seinen tiefgreifenden physikalischen Effekten. Sei es, wenn ein Pinguin ins Wasser plumpst und Wellen auslöst, die gegen unser Boot klatschen; sei es, wenn Tag- und Nachtwechsel den Meeresspiegel ansteigen lassen; sei es, wenn wir an einen Stein stoßen und den Widerstand am Controller spüren; oder sei es, wenn das Kajak, sobald wir zu paddeln aufhören, langsam und deutlich spürbar vom Wasser gebremst wird. Vom grafischen Realismus abgesehen, "Kayak VR: Mirage" hat wohl eines der beeindruckendsten Physik-Modelle überhaupt.

    Dass man in "Kayak VR: Mirage" zu entspannten Trips aufbrechen kann, heißt aber nicht, dass es nicht auch sportlich geht. Neben einem "Tourmodus" (in dem man ohne Controller-Eingabe über festgelegte Wasserpfade geführt wird) und einem "Free-Roam-Modus" (in dem man entspannt dahinpaddeln kann), gibt es auch einen "Time-Attack-Modus" mit Checkpoint-Parcours und einen asynchronen Multiplayer-Modus, um sich zu messen. Achja, und relaxende Musik gibt es beim Paddeln ebenso auf die Ohren wie 3D-Sound mit Echos und Wasserplatschen. "Kayak VR: Mirage" ist ein echtes PSVR2-Wunderwerk.

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