Szene

Frau Kebekus, wie geht eigentlich Porno-Karaoke?

Heute Redaktion
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Sie "bepisst" sich bei Hader, lässt Koteletts kopulieren und gibt ab 27.10. endlich auch in Österreich die Rampensau: "AlphaPussy" Carolin Kebekus im Interview.

"Heute": „Pussy" war schon immer Ihr Spitzname. Was muss man tun, oder besser gesagt, nicht tun, um eine „Pussy" zu sein?

Carolin Kebekus: Ich war früher immer mit Jungs zusammen und die haben so irre Sachen gemacht. Mit Skateboards an Autos gehangen, von Felsen gesprungen. Jungssachen halt, Blödsinn. Ich wollte mich nicht verletzen und hab nicht mitgemacht, dann war ich die „Pussy". Das hat sich verselbständigt. Später, wenn man Dinge benennen musste, wie iPhone oder Netzwerk, war's dann halt das „PussyWlan" und so.

"Heute": Wann waren Sie das erste Mal so richtig witzig?

Kebekus: Blödsinn hab ich immer gemacht. Ich war ein furchtbar albernes Kind, die Aufnahmen von damals sind so peinlich. Das erste Mal, als ich mich selber richtig witzig fand, war zu Nikolaus im Kreise meiner Familie. Von Nervosität keine Spur, begann ich meine Vorführung folgendermaßen: „Hier bin ich. Ich habe einiges vorbereitet und hoffe, Sie haben zwei Stunden Zeit." Als alle Lieder und Gedichte fertig waren, hab ich noch welche erfunden, vorgetanzt und ein Klavierkonzert gegeben. Klavierspielen konnte ich aber nicht.

"Heute": Also Rampensau in Reinstform?

Kebekus: Ja. Oder unglaublich gestört.

"Heute": Seit wann sind Sie professionell witzig?

Kebekus: Ich habe mit 19 ein Praktikum bei den „Freitag Nacht News" bei RTL gemacht. Mit 20 habe ich schon in Sketchen mitgespielt und zwei Jahre später stand ich auf der Bühne.

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"Heute": Kult sind Ihre Parodien auf den kleinen „Tokio Hotel"-Bill. Haben Sie den großen auch noch drauf?

Kebekus: Gibt's den überhaupt noch? Da muss ich mal schauen, aber bestimmt.

"Heute": Was ist eigentlich das Gegenteil einer „AlphaPussy"?

Kebekus: Ein Mädchen, das sich immer kleinmacht und unter Wert verkauft. Als Frau hat man es ja oft inne, dass man nicht jedem zeigen will, was man alles kann. Lieber Handbremse anziehen, damit einen alle nett und nicht schwierig oder zickig finden.

"Heute": Für diese Mädchen gibt's dann wohl keine Bühne. Und die Männer drängen sich nach vorne…

Kebekus: Ja, klar. In meinem Beruf schätzen sich Frauen viel besser ein, als Männer. Wenn keiner lacht, bekommen sie das sehr gut mit. Sie gehen von der Bühne und wissen, versagt zu haben. Wenn ein Typ versagt … der kriegt's nicht unbedingt mit. Geht runter und denkt sich: „Jo, passt eigentlich!"

"Heute": Worüber lachen Sie selber?

Kebekus: Ich bin total leicht zu erheitern. Wirklich. Ich find ganz vieles lustig.

"Heute": Was geht gar nicht?

Kebekus: Wortspiele, wie „Herzlichen Glühstrumpf". So etwas verschickt mein Vater per Whatsapp.

"Heute": Mutig, eigentlich, bei der Tochter…

Kebekus: Ja, gell?

"Heute": Für welchen männlichen Kollegen würden Sie die Bühne räumen?

Kebekus: Für keinen. Das ist meine Bühne, tut mir leid.

"Heute": Nicht einmal für kleine Gastauftritte?

Kebekus: Na klar, z.B. für Newcomer wie Jan van Weyde. Ich finde auch Johann König super, Jürgen von der Lippe ist eine Witzmaschine, und Josef Hader sowieso. Ich hab mich noch nie so bepisst. Aber auch für ihn würde ich die Bühne nicht räumen.

"Heute": Kann man Sie eigentlich irgendwie mundtot machen?

Kebekus: Es ist schon alles passiert bei meinen Shows. Leuten ist schlecht geworden, sie haben randaliert, sind hochschwanger zur Entbindung ins Spital aufgebrochen. Es gab auch einmal einen Herzinfarkt und bei einer Nummer über Jesus ist ein Scheinwerfer hinter mir explodiert. Aber reden konnte ich da immer noch. Die Worte fehlen mir nur, wenn total krank bin.

"Heute": Bier, Fußball, Witze unter der Gürtellinie. Sie inszenieren sich eher handfest. Ist der Bruch, damit das gut ankommt, Ihr Aussehen?

Kebekus: Klar bricht sich das. Aber da mein Wesen einfach so ist, muss ich mir das ja nicht aufziehen. Es war einfach schon immer so: Wenn eine Party zu Ende ist, stehen in der Küche alle um mich herum, weil ich Peniswitze mache.

"Heute": Ich war einmal auf einer Party, wo am Ende Geschlechtskrankheiten an die Wand gebeamt wurden…



Kebekus: Oh Gott, wie eklig ist das denn. Warum macht ihr nicht einfach Pornokaraoke?

"Heute": Das sagt mir nichts…

Kebekus: Waaaaaaas? Einfach Porno runterladen – aber Achtung, wenn's gleich mit Geknatter losgeht, ist's nicht lustig. Es braucht ein bisschen Geschichte. Dann den Ton ausmachen und zwei Koteletts nehmen. Die werden synchronisiert und kriegen eine eigene Story. Das ist ein wirklich großer Partyspaß.

"Heute": Sie waren bei „Stermann und Grissemann" in der Sendung. Kannten Sie einander?



Kebekus: Ja, wir reden seit drei Jahren darüber, jetzt hat's geklappt. Ich hab auch hier schon einmal mit ihnen getrunken, da haben wir uns zufällig getroffen.

"Heute": Wenn Sie auf Facebook beschimpft werden – ziehen Sie sich das rein oder ist Ihnen das schei*egal?

Kebekus: Das ist mir schei*egal. Ich krieg das wohl mit, weil mir ja wer sagt, dass da ein Riesen-Shitstorm läuft, aber ich les mir das auch nicht durch. Bringt ja nichts.

"Heute": Sie machen keinen Hehl aus Ihrer politischen Gesinnung. Haben Sie in Österreich auch Lieblingsopfer?



Kebekus: Naja, wer ja schon so eine Figur ist, ist Strache. Er glaubt ja, dass er ein recht ansehnlicher Typ ist. Das ist schon ein bisschen strange.

"Heute": Was könnten Sie sich beruflich sonst noch so vorstellen?

Kebekus: An der Bühne führt kein Weg vorbei, ich wäre wohl immer hier gelandet. Selbst, wenn ich am Büdchen gearbeitet hätte, wäre irgendwann ein Fernsehfritze gekommen und hätte mich weggeholt.

Die nächste Ausgabe von Carolin Kebekus' TV-Show „PussyTerror TV" läuft am 26.10. in der ARD.

HIER gibt's Tickets für die Shows am

27.10.2017, 20:00 Uhr * Graz, Stadthalle

28.10.2017, 20:00 Uhr * Salzburg, Salzburg Arena

29. + 30.10.2017, 19:00 Uhr * Wien, Wiener Stadthalle F

14.12.2017, 20:00 Uhr * Linz, Tips Arena

17.12.2017, 19:00 Uhr * Innsbruck Olympiahalle

– FSK 16!