Niederösterreich

Kein Arztbesuch ohne telefonische Voranmeldung

Arzt Florian Hoffer aus Petzenkirchen will seine Patienten mit einem Info-Schild besser "erziehen". Sie sollen sich unbedingt telefonisch anmelden.

Tanja Horaczek
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Eindeutige Botschaft für die Patienten in der Landarztpraxis in Petzenkirchen.
Eindeutige Botschaft für die Patienten in der Landarztpraxis in Petzenkirchen.
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Eingang "Rot" für Patienten mit Erkältungssymptomen und Eingang "Grün" für die übrigen Patienten - seit Corona gibt es in der Landarztpraxis Region Petzenkirchen, Bergland und Wieselburg (Bez. Melk und Scheibbs) zwei Bereiche. Diese sind auch gut beschildert, damit jeder weiß, wo er hin muss. Damit will Arzt Florian Hoffer eine Vermischung der Patienten vermeiden. "Aber leider ist es so, dass die Akzeptanz für die Maßnahmen sinkt. Daher brauchen wir hier drastischere Schilder", so Hoffer (sh. Bild). 

"Viele wollen sich nicht testen lassen"

Immer wieder kommt es vor, dass Patienten einfach so in die Praxis kommen. Ohne, dass vorher angerufen wurde. "Das könnte bei einer falsch eingeschätzten Selbstdiagnose zu einem dramatischen Ausgang kommen. Denn es gibt viele die nicht daran denken, dass sie vielleicht an Corona erkrankt sein könnten", meint der Arzt. Einige Leute wollen sich nicht testen lassen. "Und genau die sind sehr oft Corona positiv", bemängelt er.

Arzt Florian Hoffer will keine Vermischung der Patienten in seiner Praxis.
Arzt Florian Hoffer will keine Vermischung der Patienten in seiner Praxis.
Privat

40 bis 60 telefonische Beratungen

Die Infektpatienten werden immer separat behandelt, daher müssen alle die sich krank fühlen anrufen. "Am Telefon kann schon viel an den Symptomen erkannt werden", erklärt er. 40 bis 60 telefonische Beratungen führt er an einem Tag. Es ist sehr zeitintensiv, schützt aber die Menschen. Oft müssen Leute, die ohne Anmeldung mit Erkältungssymptomen in der Praxis stehen, wieder heimgeschickt werden - außer es handelt sich um Notfälle. 

"Bei mir wird jeder behandelt - ohne gleich 1450 anzurufen"

Diese Fälle können dann zur Infektstunde kommen. Was Hoffer stark aufgefallen ist, dass viele seiner schwerkranken Patienten oft aus Angst vor Corona nicht im Krankenhaus behandelt werden wollen. Wichtig ist ihm, dass jeder egal ob Kleinkind oder Senior bei ihm untersucht wird. "Ich verweise keinen kranken oder fiebernden Patienten an 1450", betont der Allgemeinmediziner. Er macht auch Visite bei Covid-Erkrankten. Hoffer hofft, dass das neue Schild jetzt mehr Aufmerksamkeit erzielt. Und wirklich jeder sich telefonisch anmeldet. 

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