Am Montag passierte einer Salzburgerin, wovon viele Politiker in Österreich gewarnt hatten: Sie wurde nach Hause geschickt, weil man keinen Platz für sie hatte. Der Bewohnerin eines Seniorenheimes ging es am Montag akut schlecht. Daraufhin wurde die Aufnahme ins Landesklinikum Salzburg angeordnet. Nach langer Wartezeit musste sie ernüchtert die Heimreise antreten.
Im Klinikum angekommen wartete die Frau den ganzen Nachmittag auf einer Liege in der Notaufnahme. Am Abend kam die ernüchternde Nachricht: Man habe noch kein Bett für die 87-Jährige. Sie solle demnach zum Schlafen ins Seniorenheim zurückgehen. Gegen halb zehn befand sich die Frau wieder zu Hause.
Da kein Bett auf der internistischen Station frei war, habe man sie gegen 19.00 Uhr zum Schlafen nach Hause geschickt. Darüber hinaus stellten die Ärzte kein akutes Problem fest.
Am nächsten Tag musste die Salzburgerin wieder ins Spital. "Ich hatte die Hoffnung, dass man bis dahin für meine Mutter ein Bett hatte. Aber das Spiel mit der Suche ging weiter", berichtete die Tochter der Betroffenen von der unangenehmen Situation.
"Ich wollte nicht akzeptieren, dass meine Mutter auf einer Liege stirbt", beschrieb die Angehörige und wandte sich an einen Arzt. Nach der folgenden Kontaktaufnahme mit der ärztlichen Leitung bekam die Frau am Dienstagnachmittag schließlich ihr Bett.
Im ganzen Bundesland gebe es derzeit aufgrund mehrerer Faktoren einen Mangel an internistischen Betten, sagte Kliniken-Sprecher Wolfgang Fürweger. So habe man unter anderem mit vielen Corona-Fällen beim Pflegepersonal zu kämpfen. "Die Situation tut uns unendlich leid. Uns ist klar, wie belastend das für die Patienten ist, und wir bemühen uns, bestmöglich damit umzugehen", meinte der Sprecher des Spitals.
Auch das städtische Seniorenheim bestätigte den Fall. Es komme demnach immer wieder vor, dass Patienten mit akuten gesundheitlichen Problemen vom Spital zurückgeschickt werden.
Die besorgte Tochter der Patientin betonte im Gespräch mit den "Salzburger Nachrichten", dass "die Politik einmal hören soll, was wirklich ist".