Österreich

Kein Drama: Josefstadt-Bühne ist jetzt "knarrfrei"

20 stattliche Schwarzkiefern mit einer Höhe von bis zu 30 Metern und einem Durchmesser von mehr als 60 Zentimetern wurden für den Boden verwendet.

Heute Redaktion
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Die Bretter, die die Welt bedeuten: Prominente Verwendung fanden 20 Schwarzkiefern (Pinus nigra), die die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in ihren Wäldern im Wienerwald südlich von Wien zu Jahresbeginn ernteten und das Holz für den neuen Bühnenboden des renommierten Theaters in der Josefstadt in Wien lieferten.

Neuer Bühnenboden ist 170 m² groß



Die Neuverlegung des Bühnenbodens auf einer Gesamtfläche von ca. 170 m² inklusive der Herstellung aller notwendigen Einbauten wie Drehscheibenausschnitt, 10 Versenkungsdeckel und 15 Versatzklappen für Licht und Tontechnik, erfolgte während der Sommerpause.

„Das Holz der Schwarzkiefer wird traditionell gerne für Theaterböden verwendet. Sein besonders hoher Harzanteil verhindert nämlich das unerwünschte Knarren der Holzdielen", weiß Rudolf Freidhager, Vorstand der Bundesforste.

Heuer 333 Vorstellungen am Plan



„Alleine in dieser Saison stehen 333 Vorstellungen am Spielplan der „Josefstadt", der Boden wird also sehr belastet und wenn er knarrte, wäre das schrecklich. Das Holz muss viel aushalten, aber dennoch elastisch genug sein für täglich neues Befestigen von Dekorationsteilen mittels Schrauben, Nägeln und sogenannten Bühnenbohrern", ergänzt Josefstadtdirektor Kammerschauspieler Herbert Föttinger. „Außerdem darf so ein Bühnenboden weder glänzen noch spiegeln und muss den täglichen Auf- und Abbau der Bühnenbild-Dekoration und den Transport schwerer Teile mit Dekorationswägen problemlos schaffen."

Schwarzkiefer-Giganten aus dem Wienerwald



Das Holz für den neuen Bühnenboden stammt aus der Region – aus dem Wienerwald, dem Bundesforste-Revier-Hinterbrühl bei Wien. Dort hatten sich Förster der Bundesforste bereits letzten Winter auf die Suche nach geeigneten Schwarzkiefern gemacht. „Für den Bühnenboden wurden schließlich 20 stattliche Schwarzkiefern mit einer Höhe von bis zu 30 Metern und einem Durchmesser von mehr als 60 Zentimetern ausgewählt", erklärt Rudolf Freidhager. „Die Bäume waren regelrechte Giganten und einige Exemplare bis zu 130 Jahre alt." (Red)