Wien

Kein Durchkommen: Wenn Elterntaxis zur Gefahr werden

Zu Schulbeginn geht vor einer Währinger Privatschule nichts mehr. Der Zebrastreifen wird dann zum Risiko.

David Winter
Kein Durchkommen: Wenn Elterntaxis zur Gefahr werden
Nehmen Elterntaxis Kindern die Möglichkeit früh selbstständig zu werden? Das zumindest findet die Anwohnerin einer staugeplagten Straße.
Getty Images

Kurz vor Schulbeginn staut es sich in der engen Einbahnstraße im 18. Bezirk. Mehrere Straßen-Blocks sind die Autoschlangen lang, die vor allem aus "Elterntaxis" bestehen. Vor der Schule stehen die Autos dann in zweiter und dritter Reihe, erzählt eine Anrainerin gegenüber "Heute". Schnell wird dem eigenen Kind zum Abschied gewinkt, dann verabschiedet sich der elterliche Fahrservice und fährt eilig davon. Eine Situation, die in engen Straßen für Fußgänger gefährlich werden kann und täglich in jeder Großstadt vorkommt – Freitagmorgen in Währing.

Die betroffene Straße sei normalerweise sehr ruhig, weiß die Anrainerin. Zur Schul-Rushhour um kurz vor acht Uhr ist die Fahrbahn aber lahmgelegt. "Ich verstehe nicht, wieso man die Kinder in der Stadt mit dem Auto bringt", sagt die Anrainerin. Zwar hätten sich die Anrainerin bereits an den Stau gewöhnt. Es gäbe ihn ja schon jahrelang. Dennoch kann die Frau nicht verstehen, warum Kinder noch immer mit dem Auto zur Schule kutschiert werden. "Gibt es keinen anderen Weg, um die Kinder zu bringen?", fragt sie.

Die Kinder werden im Straßenverkehr gedrillt, aber die Autofahrerinnen und Autofahrer drillt keiner
Anwohnerin einer Währinger Privatschule

Am Freitag habe ein Müllwagen die Situation zusätzlich belastet. Die Anwohnerin stört vor allem die Ungleichbehandlung der verschiedenen Gruppen im Verkehr. "Die Kinder werden im Straßenverkehr gedrillt, aber die Autofahrerinnen und Autofahrer drillt keiner", ärgert sie sich.

Nachmittags sei die Situation deutlich entspannter, weil sich die Fahrdienste der Eltern dann besser verteilten. Dann gäbe es da Stau-Problem nicht.

Auf dem Zebrastreifen ist es gefährlich

Aus dem Fenster hat die Anrainerin gute Sicht auf den Verkehr vor der Schule. Wegen der unübersichtlichen Verkehrssituation entstünden oft gefährliche Situationen. Besonders für Schülerinnen und Schüler, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß in die Schule wollen. "Manche, die im Auto sitzen, verlieren die Perspektive von den Fußgängern und Fußgängerinnen". Zuweilen komme es vor, dass beim Ausparken fast die Kinder auf dem Zebrastreifen "zusammenfahren" werden, weiß die Anrainerin.

Allerdings soll es bereits Initiativen gegeben haben, um die Gefahren für Kinder, die zu Fuß kommen, zu verringern. So sei in der Parallelstraße einiges passiert, um die Fußgängerwege sicherer zu gestalten, sagt die Anrainerin.

Schulstraßen als mögliche Lösung?

Eine weitere Möglichkeit, um den Verkehr vor Schulen einzudämmen, sind sogenannte Schulstraßen. Dort gilt zeitlich beschränktes Fahrverbot für 30 Minuten vor Schulbeginn. Dieses gilt für alle Kraftfahrzeuge. Auch für Anrainer und Anrainerinnen ist das Befahren dann untersagt. Die Anwohnerin glaubt aber nicht, dass eine solche Zone für betroffenen Schule realistisch wäre. Zwar gebe es im 18. Bezirk bereits einige verkehrsberuhigte Schulen. Sie glaubt aber nicht, dass es an Privatschule ein ausreichendes Commitment der Eltern gibt.

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