Motor

Kein Ende im Gelände mit dem Jeep Gladiator

Lange Zeit hatte Jeep keinen Pick-up im Programm. Nun gibt es wieder einen Gladiator, der auf dem Kultklassiker Wrangler basiert.

Teilen
1/8
Gehe zur Galerie
    Der Jeep Gladiator auf Basis des Wrangler
    Der Jeep Gladiator auf Basis des Wrangler
    Jörg Michner

    1992 wurde der letzte Jeep Pick-up, der Comanche, eingestellt. Der letzte Gladiator rollte sogar schon 1988 vom Band,  ersteht aber jetzt wieder auf. Damit will Jeep nicht nur ein Nutzfahrzeug bieten sondern auch etwas für Abenteurer, die viel mitzunehmen haben. Oder wer einfach auf den besonderen Lifestyle steht, einen Pick-up zu fahren.

    Das ist in der Stadt natürlich eine mächtige Angelegenheit, denn die Maße des Gladiator sind monströs für Europa: Bei einer Länge von 5,54 Meter muss man erst einmal ein bisschen suchen, bis man einen Parkplatz gefunden hat, in den man rein passt. Das Parken an sich geht allerdings erstaunlich einfach, sobald man sich an die weit überhängende Stoßstange vorne gewöhnt hat. Zum Glück kann man dabei frei zwischen Front- und Heckkamera umschalten.

    Richtig starker Motor

    Überhaupt fährt sich der Gladiator richtig angenehm, so wie man es vom normalen Wrangler gewohnt ist. Man thront hoch über dem restlichen Verkehr, die Lenkung ist erwartungsgemäß weich, das Fahrwerk aber schön bodenständig. Genug Power für die Autobahn hat er auch: Im Gladiator gibt es nur einen Motor, der hat es aber dafür in sich. Ein 3 Liter großer V6-Diesel mit 264 PS und 600 Nm maximales Drehmoment. Die Beschleunigung mit dem knapp drei Tonnen schweren Gefährt ist damit unerwartet flott.

    Das schlägt sich natürlich im Verbrauch nieder, aber der ist relativ gesehen nicht so schlimm, wie man es bei so seinem Koloss mit der Windschlüpfrigkeit eines Ziegelsteins erwarten würde: Laut Jeep sollen 9,6 Liter auf 100 Kilometer möglich sein, realistisch kann man aber gerade noch so den 12er vermeiden, wenn man sich bemüht.

    Wenn schnell, dann laut

    Aber zu schnell will man auf der Autobahn ohnehin nicht fahren. Denn da wird es aufgrund der Windgeräusche ab 120 km/h manchmal richtig laut. Gedämmt ist die Fahrerkabine auch nicht gerade berühmt, man blickt immer wieder auf rotes Metall. Ansonsten bietet der Gladiator aber einen feschen und gut ausgestatteten Innenraum, der nichts mit der normalen Tristesse von Nutzfahrzeugen zu tun hat.

    Der Nutzen ist aber trotzdem erwartungsgemäß hoch: Die Ladefläche ist 1,50 Meter lang und verträgt 725 Kilogramm, gezogen werden können nochmals 3,75 Tonnen. Mit offener Heckklappe gehen sich da problemlos zwei Gatschhupfer aus. Die Türen kann man abmontieren, das Soft-Top abnehmen – oder so wie wir mit dem Overland-Paket das Hartschalendach vorne entfernen – und fertig ist man für ein ordentliches Offroad-Abenteuer.

    Neuschnee im Wald? Kein Problem

    Wir blieben leider fest verschlossen, da wir den Gladiator im Winter testeten. Aber auch Schnee macht im Gelände Spaß und die bekannt brillanten Offroad-Eigenschaften des Wrangler sind auch hier vorhanden. Beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit wir uns durch die Landschaft kämpften. Und selbst wenn es mal etwas haariger wurde, behielt der Gladiator die Nerven und meisterte Gräben, Gatsch und Steigungen vorbildlich.

    Der Gladiator startet bei 74.390 Euro brutto (54.554 Euro netto). Zusammen mit dem Overland-Paket werden 82.890 Euro (60.759 Euro ohne Steuern) fällig.