Niederösterreich
Kein Foto auf ECard: Coronakranker war nicht versichert
Böse Überraschung für Nurset M. in Krems: Als der kranke Arbeiter zu seiner Hausärztin ging, war seine E-Card plötzlich nicht gültig.
E-Card-Panne bei Nurset M. aus Niederösterreich: Der angeschlagene Saisonarbeiter schleppte sich zu seiner Hausärztin Iris Solf-Thron in Krems-Stein (NÖ) und zückte seine E-Card.
"Bin doch kein Schwarzarbeiter"
Doch nachdem die Karte im Lesegerät war, musste ihm die Medizinerin erklären: „Ihre E-Card wurde als ungültig zurückgewiesen.“ Der Mazedonier war baff: „Das gibt es nicht, das kann nicht sein. Ich bin doch kein Schwarzarbeiter.“
Nicht geimpft
Die erfahrene Mediziner erkannte jedoch dessen schlechten Gesundheitszustand, diagnostizierte Corona und behandelte den ungeimpften Patienten.
„Selbstverständlich ist mein Mitarbeiter angemeldet, ich zahle regelmäßig die nötigen Beiträge und kann jedes Dokument vorlegen“, bestätigte auch der Arbeitgeber von Nurset M., ein bekannter Winzer aus der Wachau. Schließlich stellte sich heraus, dass der Versicherungsschutz temporär aufgehoben worden war, weil der Krankenkasse ein Foto von Nurset M. (spricht Deutsch, aber nicht perfekt) für die neue E-Card gefehlt hatte.
"Kann teuer werden"
"Ich verstehe nicht, warum die Versicherung ruhend gestellt wird, wenn alle Beiträge ordnungsgemäß bezahlt werden“, so die Ärztin. Allerdings sei das kein Einzelfall. Dr. Solf-Thron fordert von der ÖGK eine bessere Informationspolitik: „Wenn die ÖGK den Versicherungsschutz kurzfristig aufhebt, muss sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sofort informiert werden. Ein Krankheitsfall ohne Versicherungsschutz kann nämlich sehr teuer werden", meint die Medizinerin.
Übrigens: Nurset M. hat jetzt wieder Versicherungsschutz.