Österreich

Kein Kindergarten-Platz für kranken Buben

Heute Redaktion
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Amina B.s Sohn leidet an schwerer Hämophilie (hier im Gespräch mit "Heute"-Redakteurin Christine Ziechert).
Amina B.s Sohn leidet an schwerer Hämophilie (hier im Gespräch mit "Heute"-Redakteurin Christine Ziechert).
Bild: EGWO

Frühzeitig fragte Amina B. bei der MA 10 wegen eines Platzes für ihren Sohn an: "Trotz seiner Erkrankung wurde er mir mündlich zugesichert", meint sie. Nun ist alles anders.

Weil Amina B. (29, Name geändert) ihr Jus-Studium sowie eine Teilzeit-Tätigkeit im Herbst wiederaufnehmen wollte und sie lange von der MA 10 (Wiener Kindergärten) nichts bezüglich des Kindergartenplatzes für ihren dreijährigen Sohn Timur – er leidet an schwerer Hämophilie und muss zweimal pro Woche im AKH behandelt werden – gehört hatte, fragte sie schließlich nach: "Ende Mai hieß es plötzlich, dass es keinen Platz für Timur gibt", meint die Alleinerzieherin.

MA-10-Leiterin Daniela Cochlar weist die Vorwürfe zurück: "Es wurde niemals ein Platz für 2019 zugesichert, fix ist eine Zusage für den Herbst 2020. Zudem liegt möglicherweise bei Timur noch eine andere Erkrankung vor, dies gehört ärztlich abgeklärt. Falls sich herausstellt, dass er einen heilpädagogischen oder integrativen Platz benötigt, wird es schwierig, denn da ist die Anzahl beschränkt."

Amina B. sieht dies anders: "Timur hat keine andere Erkrankung. Das ist doch eine Ausrede. Die wollen einfach keine Verantwortung übernehmen."

Hämophilie (Bluterkrankheit) ist eine angeborene Störung der Blutgerinnung, die fast ausschließlich beim männlichen Geschlecht auftritt. Menschen mit Hämophilie neigen aufgrund eines Mangels an Gerinnungsfaktoren vermehrt zu Blutungen. Schwere Hämophilie erfordert eine lebenslange Therapie.

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Mittlerweile hat sich auch die Volksanwaltschaft eingeschaltet: "Dieser Fall kann so nicht hingenommen werden. Wir haben ein Prüfverfahren eingeleitet", meint Peter Fichtenbauer.

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