Österreich

Anklage bei Mafiamord in Wiener City geplatzt

Heute Redaktion
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Jetzt ist es fix: Nach dem Mafia-Attentat in der Wiener City hat die Polizei die Mordermittlungen gegen den "dritten Mann" aus Mangel an Beweisen eingestellt. Er soll die Opfer in den Hinterhalt gelockt haben.

Es war eine Hinrichtung, nur drei Tage vor dem Heiligen Abend: Wie berichtet, prasselte mitten in Wien ein Kugelhagel auf zwei Serben nieder.

Als sie gerade ein Lokal am Lugeck verlassen hatten, feuerte ein Unbekannter beim Durchgang zur Wollzeile in Mafia-Manier mehrmals auf die beiden. Der Schütze entkam vom Tatort und ist bis heute auf der Flucht.

Während Vladimir R. (32) auf der Stelle tot war, überlebte Stefan V. (23) schwer verletzt – obwohl er von drei Projektilen getroffen wurde. Nach einer Notoperation im AKH saß er einige Wochen in Auslieferungshaft, ehe er gegen Kaution freigelassen wurde.

Vergangene Woche reiste er – den durchschossenen Arm noch immer geschient – freiwillig aus Österreich aus und wurde in Serbien festgenommen. Und auch der "dritte Mann", der die beiden späteren Schussopfer rein zufällig im Restaurant kennengelernt haben will, muss sich einem Verfahren wegen Mordversuchs stellen – das erfuhr "Heute".

Seine Anwältin Heike Sporn bestätigte: "Meinen Klienten erwartet nun ein Verfahren wegen falscher Zeugenaussage und Urkundenfälschung." Er hatte sich nämlich mit Fake-Papieren als Daniel M. bei der Kripo ausgegeben – seltsam für jemanden, der nichts Böses getan hat.

Dass er Vladimir R. und Stefan V. den Weg über den engen Durchgang zwischen Bäckerstraße und Wollzeile zum Reisebüro am Stephansplatz mit kriminellem Hintergedanken ans Herz gelegt hatte, konnte nicht bewiesen werden. Die Unschuldsvermutung gilt.