Österreich

Kein PCR-Test, Krebskranke bekam keine Chemotherapie

Mit knapp 3.000 Fällen befasste sich die steirische Patienten- und Pflegeombudsschaft 2020 und 2021. So erhielt etwa eine Patientin keine Chemo.

Christine Ziechert
Weil ein negativer PCR-Test fehlte, durfte die Patientin nicht zur Behandlung (Symbolbild).
Weil ein negativer PCR-Test fehlte, durfte die Patientin nicht zur Behandlung (Symbolbild).
Getty Images

Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 verlief in den Spitälern und Pflege-Einrichtungen nicht immer alles glatt. Das betraf auch die strengen (PCR-)Testungen, berichtet die "Kleine Zeitung". So erhielt etwa eine Krebs-Patientin, die einen Termin im Krankenhaus hatte, keine Chemotherapie, da sie keinen negativen Test vorweisen konnte. Die steirische Patienten- und Pflegeombudsschaft (PPO) ergriff daraufhin die Initiative, eine Lösung für Härtefälle wurde gefunden.

Auch Beschwerden zu Impfungen bzw. Impfschäden landeten am Tisch von Obfrau Michaela Wlattnig. Eine Steirerin wurde aus Versehen im Spital statt mit Moderna mit AstraZeneca geimpft. Obwohl der Frau keine Spät- oder Dauerfolgen bescheinigt wurden, erhielt sie 500 Euro Entschädigung.

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall.</strong> Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, <a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711">kassierte jedoch eine Abfuhr &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032509" href="https://www.heute.at/s/beaengstigend-flieger-kreiste-stundenlang-ueber-wien-120032509"></a>
    23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall. Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, kassierte jedoch eine Abfuhr >>>
    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk

    Patient bekam bei OP falsche Linse eingesetzt

    Auch Eingriffe und Behandlungen mit teils schwerwiegenden Folgen wurden bearbeitet: Beispielsweise erhielt ein 71-Jähriger im Zuge einer OP wegen Grauen Stars eine falsche Linse eingesetzt. Zu dem Fehler kam es, da sich zwei Ausdrucke mit unterschiedlichen Dioptrie-Ergebnissen in der Krankenakte befanden. Der Patient musste erneut operiert werden.

    Auswirkungen hatte auch der Einsatz einer neuen OP-Technik bei drei Knie-Operationen: Dabei wurden Nerven und Gefäße der Patienten beschädigt. In zwei Fällen gab es Entschädigungszahlungen. Nicht zum ersten Mal war zudem eine Überdosierung des Rheumamittels Methotrexat Thema bei der PPO. Eine Steirerin starb daran, die Causa beschäftigt seither die Justiz.

    "Manche Einrichtungen untersagten sogar die Begleitung im Rahmen des Sterbeprozesses durch Angehörige" - Michaela Wlattnig, Obfrau steirische Patienten- und Pflegeombudsschaft

    In Pflegeeinrichtungen sorgten 2020 vor allem Besuchsregelungen für Unmut. Zu Beginn der Pandemie hätte man "Bewohnerinnen und Bewohnern sämtliche Fähigkeiten des Selbstschutzes, der Selbstverantwortung und letztlich der Selbstbestimmung abgesprochen", meinte Wlattnig zur "Kleinen Zeitung". "Manche Einrichtungen untersagten sogar die Begleitung im Rahmen des Sterbeprozesses durch Angehörige." Dadurch waren immer wieder Interventionen der Ombudsschaft nötig. 

    Im Jahr 2020 fielen insgesamt 1.057 Fälle aus dem Spitals- und 389 aus dem Pflege-Bereich an, 2021 waren es 1.113 (Spitäler) bzw. 389 (Pflege). In der Schlichtungsstelle landeten laut der "Kleinen Zeitung" 91 bzw. 26 Fälle. Trotz häufig verschobener Routine-Eingriffe brach keine Beschwerdeflut herein, so Wlattnig.