Oberösterreich

Kein Personal: Fleischer muss nach 200 Jahren zusperren

In bester Lage, am Ennser Hauptplatz, befindet sich die Fleischerei von Thomas Reisinger. Nun musste der Fleischhauer aber sein Geschäft zusperren.
14.11.2021, 16:22

"Meine Vorfahren haben das Geschäft durch Kriege gebracht, aber ich muss jetzt zusperren", ist Thomas Reisinger frustriert.

Seit fast 200 Jahren gibt es die Fleischhauerei Reisinger nun in Enns (Bez. Linz-Land). In sechster Generation betrieb der nun 42-Jährige das Geschäft. Doch seit Ende Oktober ist nichts mehr so, wie es war.

"Ich habe mein Geschäft zusperren müssen", sagt Reisinger im Gespräch mit "Heute". Der Grund: Dem Ennser geht es so, wie vielen anderen, er findet einfach kein Personal mehr. Vor allem im Verkauf war es einfach nicht möglich Personal zu finden.

"Die Jungen wollen am Samstag nicht mehr arbeiten", sagt Reisinger. Weil er aber ohne Personal das an sich intensive Weihnachtsgeschäft nicht bewältigen könnte, zog er nun die Notbremse, schloss den Laden am Ennser Hauptplatz mit 30. Oktober.

Immer weniger Mitarbeiter

"Vor ein paar Jahren waren wir zehn bis zwölf Mitarbeiter, zuletzt haben wir den Betrieb nur noch zu sechst geführt. Das geht sich aber auf Dauer nicht aus", so Reisinger. Er will sein Geschäftslokal nun verpachten.

Ganz gibt Reisinger das Fleischergeschäft aber ohnedies nicht auf. Denn er wird weiter sogenannte Lohnschlachtungen durchführen. Das heißt, Bauern bringen ihre Tiere zu Reisinger und lassen sie dort schlachten. "Das kommt daher, dass immer mehr Bauern ihr Fleisch direkt vermarkten und nicht mehr nur an die Schlachthöfe liefern", so Reisinger.

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