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Kein Schweinefleisch mehr an Kindergärten in Leipzig

Heute Redaktion
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Ein Kindergarten in Leipzig streicht Schweinefleisch für alle Kinder.
Ein Kindergarten in Leipzig streicht Schweinefleisch für alle Kinder.
Bild: iStock/Symbolbild

Aus Rücksicht auf das "Seelenheil" haben zwei "Kitas" in Leipzig für alle Kinder Schweinefleisch verboten. Auch auf Gummibärchen müssen die Kinder verzichten.

Nach Informationen der deutschen Boulevardzeitung "Bild" haben zwei Kindertageseinrichtungen (Kitas) in Leipzig Schweinefleisch für alle Kinder gestrichen.

"Aus Respekt gegenüber einer sich verändernden Welt werden ab dem 15. Juli nur noch Essen und Vesper bestellt und ausgegeben, die schweinefleischfrei sind...", zitiert die "Bild" die Begründung der Leitung der Konfuzius-Kita sowie der Rolando-Toro-Kita.

Keine Gummibärchen!

Neben Bratwurst, Schnitzel und Co. müssen die rund 300 Kinder dabei auch auf eine andere beliebte Leckerei verzichten: Gummibärchen!

Denn auch Süßigkeiten und andere Lebensmittel, die Schweinefleischbestandteile wie Gelatine enthalten, sind verboten, heißt es in dem Bericht.

Laut "Bild" wird mit der Essensumstellung auf zwei muslimische Mädchen im Alter von zwei und drei Jahren Rücksicht genommen.

"Auch wenn es nur eine Familie wäre, die das Seelenheil ihres Kindes aus religiösen Gründen durch unreines Schweinefleisch beeinträchtigt sieht, setze ich diese Neuerung jetzt durch", erklärt Kita-Chef Wolfgang Schäfer gegenüber der "Bild".

Vater will sich beschweren

Doch nicht allen Eltern scheint das Schweinefleisch-Verbot zu schmecken. "Es gab keine Abstimmung! Ich werde mich beschweren", so ein aufgebrachter Vater.

Und auch Bundesernährungsministerin Julia Klöckner findet es nicht richtig, Gerichte mit Schweinefleisch aus dem Essensplan zu verbannen.

"Es sollte eine ausgewogene Auswahl geben. Auch für diejenigen, die Vegetarier sind oder kein Schweinefleisch essen", so Klöckner zur "Bild".

Und weiter: "Aber alle anderen für die Essgewohnheiten anderer, die auch mal gerne Schweinefleisch essen, in Mithaftung zu nehmen, ist nicht förderlich für ein gedeihliches Zusammenleben." (wil)