Österreich

Kein Visum: Teenager droht Heim mit Toten

Heute Redaktion
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Ein Problemkind aus dem Jugendheim in Pottendorf (Baden) beschäftigt jetzt Justiz, Politik und Behörden. Der knapp 17-Jährige drohte mit mehreren Toten im Heim, sitzt jetzt in U-Haft. Und dann?

Am Weg zu einer psychiatrischen Untersuchung soll ein noch 16-jähriger Afghane mit negativem Asylbescheid letzte Woche ausgezuckt sein: „Bekomme ich kein Visum, kaufe ich Waffen und bringe Leute um. Beginnen werde ich damit in diesem Sch...-Heim." Die Pottendorfer Heimleitung meldete den Vorfall, zwei Tage später wanderte der Bursche in die Justizanstalt Wr. Neustadt.

Laut Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt sind mehrere Verfahren offen – versuchte Nötigung, Sachbeschädigung (Sept. 2019) und gefährliche Drohung. Bereits 2017 und 2018 war er wegen Körperverletzung, Drogen und anderer Delikte verurteilt worden. Im September hatte er eine Betreuerin genötigt und im Heim randaliert. Grund: Er wollte das Bekleidungsgeld in bar und nicht in Form von Gutscheinen.

Abschiebung erst bei Volljährigkeit möglich

Demnächst könnte der Afghane entlassen werden. Das Problem: Der 16-Jährige hat seit 2015 acht Quartiere durchlaufen, unter anderem auch das „Skandalheim" Drasenhofen. Seine Zukunft bleibt offen: Denn abgeschoben werden kann er erst bei Volljährigkeit.

Der zuständige Landesrat Gottfried Waldhäusl (FP): "Selbst seine Verteidigerin bezeichnet ihn als tickende Zeitbombe. Der Grüne Kreis hat ihn auch nicht genommen. In Wahrheit darf er nicht mehr auf die Gesellschaft losgelassen werden, sonst trägt die Justiz die volle Verantwortung für etwaige Vorfälle. Außerdem verlange ich eine Altersfeststellung."