Österreich

Keine Decke für Angreifer vom Praterstern im Häf'n

Heute Redaktion
Teilen

Jafar S., der Messerangreifer vom Wiener Praterstern, versuchte sich mehrmals umzubringen. Nun wurde er in die Sonderanstalt Göllersdorf (NÖ) überstellt.

Der Amokfahrer von Graz und der Amokstecher vom Praterstern sitzten jetzt unter einem Dach in der Justizanstalt Göllersdorf. Jafar S. wurde am Freitag vom Wiener „Landl" nach Niederösterreich überstellt, weil er mehrmals Suizid begehen wollte.

Massenschlägerei und Selbstmordversuche

Bis Mittwoch vergangener Woche lag er auf der Akutpsychiatrie der Baumgartner Höhe. Nachdem er dort nicht mehr untergebracht werden konnte, kam der 25-Jährige zurück in die Josefstadt – wo er einem Beamten vor einigen Wochen bei einer Massenschlägerei den kleinen Finger gebrochen und gleich nach seiner Einlieferung mit einer Schere einen Suizidversuch unternommen hatte.

"Bekomme nicht einmal eine Decke"

Auf seine Anwältin Astrid Wagner machte er dort am Freitag ein Bild fortgeschrittenen Elends: „Er saß mir nur mit einem langen weißen Leiberl und Schlapfen gegenüber und klagte darüber, in der Nacht nicht einmal eine Decke zum Zudecken zu bekommen", schildert Wagner.

Die Juristin ging dem nach und erfuhr, dass Jafar S. jede Decke sofort in Stücke reißt, um sich mit dem Textil dann einen Strick basteln zu können. Daher ist er jetzt auch im Maßnahmen-Häf'n Göllersdorf.

Picture

Jafar S.: "Ich musste das tun …"

„Ich musste das tun", sagt Jafar über seine entsetzlichen Taten. Er stach Anfang März auf eine fröhliche Arztfamilie und einen Landsmann ein. Begründung: „Ich wollte das nicht, aber die haben darauf bestanden." Jafar fühlte sich „vom Satan verfolgt". Der Psychiater Peter Hofmann soll nun in seine seelischen Abgründe blicken. Er begutachtete bereits seinen neuen Häf'n-Kollegen Alen R., den Grazer Amokfahrer.

Der Staatsanwalt ermittelt wegen vierfachen Mordversuchs gegen Jafar S. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. (coi)