Keine FSME-Impfungen wegen Schularzt-Mangel

Wegen "akuten Personalmangels" gibt es für Tausende Wiener Pflichtschüler im heurigen Sommer keine Zeckenimpfung. Die Stadt verweist auf die Bezirksgesundheitszentren.

Per Brief informierte die Bildungsdirektion Wien vergangene Woche alle Wiener Pflichtschulen (derzeit rund 350) darüber, dass wegen "akutem Personalmangel an Schulärztinnen und Schulärzten" im Sommersemster 2019 keine FSME-Schutzimpfungen durchgeführt werden können.

Das Schreiben, das "Heute" vorliegt, wurde im Auftrag der MA15-Gesundheitsdienst der Stadt Wien versandt, wie man in der Bildungsdirektion mitteilt. Im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bestätigt man das Aus der Zeckenimpfungen, Grund dafür seien Pensionierungen.

"Dies Zeckenimpfung ist ein Zusatzangebot, das auf Wunsch von Elternvereinen gemacht wurde, doch aufgrund von Pensionierungen sind die Schulärzte bereits so ausgelastet, dass das heuer ausgesetzt werden muss", erklärt ein Sprecher gegenüber "Heute".

Das Gratisimpfprogramm an den Schulen sei davon aber nicht betroffen, wird betont. Die Zeckenschutzimpfung könne man aber bei jedem praktischen Arzt sowie in den neun Bezirksgesundheitsämtern der Stadt vornehmen lassen.

Pro Jahr nur 1.000 Zeckenimpfungen - 2,8 Impfungen mehr als Problem?

"Die Nachbesetzung der offenen Schularzt-Stellen läuft, doch das dauert. Daher können die FSME-Impfungen vorerst nicht angeboten werden", heißt es aus dem Hacker-Büro. Pro Jahr hätten aber nur etwa 1.000 Schüler das Angebot der Schutzimpfung gegen die von Zecken übertragene FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis, Anm.) angenommen, Tendenz rückläufig, wird betont.

Kurios, denn dann sollten die umgerechnet 2,8 Impfungen mehr pro Schule eigentlich nicht ins Gewicht fallen.

(lok)