Betrugs-Affäre um Konzerte von Musik-Stars

Zwei Männer wollten im abgelaufenen Jahr Schlager-Stars nach Oberösterreich holen, konnten sie aber, laut Polizei, nicht bezahlen. Wegen Betrugs (insgesamt 328.000 Euro) sitzen sie nun in U-Haft.

Sie wollten Schlager-Stars (u.a. Heino und die Münchener Freiheit, so die Polizei) auf die Bühnen nach Oberösterreich bringen. Mit ihrer Event-Agentur planten zwei Männer (55, 44) aus den Bezirken Braunau und Kirchdorf große Konzerte.

Einzig: Schon vor Abschluss der Verträge mit den diversen Managements bzw. den Veranstaltungsstätten war – laut der ermittelnden Staatsanwaltschaft – den beiden Agentur-Betreibern bewusst, dass sie sämtliche Zahlungen (Gagen, Zelte, Getränke, und Werbeartikel) gar nicht begleichen können (es gilt die Unschuldsvermutung). Auch Rechnungen für Werbeauftritte im Fernsehen und in Printmedien blieben unbezahlt.

Trotzdem hielt das Duo, das eigentlich mit einer Firma im Bereich der Energieberatung tätig war, unbeirrt an seinen Plänen fest, so die Polizei.

Gefälschte Überweisungsbestätigungen

Um die Auftritte zu sichern, wurden den Managements nicht gedeckte oder gefälschte Überweisungsbestätigungen als angeblicher Beweis durchgeführter Zahlungen aufgetischt.

Und tatsächlich: Von den acht geplanten Konzerten in Wels, Linz und Vöcklamarkt (zwischen März und Juli 2019) fand eines statt – bei den anderen merkten die Managements, dass da was nicht stimmen kann und sagten die Konzerte ab.

So z.B. das Konzert der deutschen Schlager-Band Münchener Freiheit ("Ohne Dich"), das am 26. Juli auf der Welser Trabrennbahn hätte stattfinden sollen.

Etwa einen Monat zuvor hatte die Konzertagentur der Band in einer Presseaussendung das Konzert abgesagt. "Wegen Verfehlungen des örtlichen Veranstalters (gemeint war damit die Agentur der beiden Oberösterreicher; Anm.)." Die Firma habe keinerlei Vertragspunkte eingehalten.

Auftritt eines französischen Rappers in Tabakfabrik geplant

In der Linzer Tabakfabrik hätte zudem ein französischer Rapper auftreten sollen. Dieser war zwar dan sogar schon in Linz da, sagte den Auftritt aber kurzfristig aufgrund fehlender Zahlungen ab.

Die vorgelegten, gefälschten Überweisungsbestätigungen wurden als solche erkannt – laut Polizei hatten sie die gleiche TAN-Nummer.



In Summe handelt es sich, wie die Ermittlungen ergaben, um 33 Betrugshandlungen mit einem Gesamtschaden in Höhe von 328.000 Euro.

Seit September vergangenen Jahres sitzen die beiden Geschäftsführer der Event-Agentur in der Justizanstalt in Puch in Salzburg ein. In Salzburg deshalb, weil gegen die beiden bereits bei der dortigen Staatsanwaltschaft ein Betrugsverfahren mit ähnlicher Schadenshöhe anhängig ist.