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Keine Gala-Krönung für Belgiens Philippe

Heute Redaktion
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Zwei Wochen vor der Krönung von Philippe zum belgischen König laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. An die Feierlichkeiten zur Inthronisierung von Willem-Alexander in den Niederlanden wird sie aber nicht herankommen. Denn die Regierung setzt den Sparstift an. Daher sollen auch keine gekrönten Staatsoberhäupter anreisen.

Zwei Wochen vor der    laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. An die Feierlichkeiten zur Inthronisierung von Willem-Alexander in den Niederlanden wird sie aber nicht herankommen. Denn die Regierung setzt den Sparstift an. Daher sollen auch keine gekrönten Staatsoberhäupter anreisen.

Belgiens stets gut gelaunter Premierminister Elio Di Rupo hat eine neue Aufgabe. Der Sozialist mit der Vorliebe für weiße Hemden und rote Fliegen muss mit seiner Regierung den Thronwechsel in knapp zwei Wochen organisieren. Dann wird König Albert II. (79) seinem ältesten Sohn Philippe (53) den Posten des Staatschefs übergeben.

Kein Problem, lautet das Motto im Hause Di Rupo: Im Grunde müssen wir dem üblichen Volksfest zum Nationalfeiertag am 21. Juli nur einen würdigen Machttransfer hinzufügen. Auf höfisches Gepränge und Präsenz des europäischen Hochadels sollte sich das Publikum im In- uns Ausland deshalb nicht einstellen. Die Regierung Di Rupos dringt darauf, das übliche Budget des Nationalfeiertags von etwa 400 000 Euro auch an diesem ganz besonderen Tag strikt einzuhalten.

Nur Botschafter eingeladen

Nach Informationen der Brüsseler Zeitung "Le Soir" sollen nur Botschafter anderer Staaten eingeladen werden, nicht deren gekrönte Häupter. Vorrang haben die Belgier, die in vergangenen Jahren wenig Anlass hatten, sich über ihren Staat zu freuen. Vor allem 2010/11, als es wegen endloser Streitereien nach den Parlamentswahlen anderthalb Jahre lang keine Regierung gab.

Die Zeremonien werden am Nationalfeiertag wie üblich mit einem Te Deum in der Brüsseler Kathedrale beginnen. Im Königspalast wird dann der betagte Albert seine Abdankung unterschreiben. Nachfolger Philippe soll um die Mittagszeit im Parlament den Amtseid leisten. Anschließend gibt es - wie immer am 21. Juli - die Militärparade, bei der Panzer rattern und Armeeflugzeuge in geringer Höhe über die Köpfe der Bürger hinwegsausen werden.

Begrüßung vom Balkon

Philippe und Königin Mathilde wollen am Abend die Menschen vom Balkon des Palastes begrüßen - hoffentlich bei gutem Wetter. Der übliche Regen am Feiertag heißt im Volksmund "drache nationale".

Der siebte König der Belgier muss auf dem Thron nicht darben. Der Vater von vier Kindern kann mit denselben Bezüge wie sein Vater rechnen, also 11,5 Millionen Euro im Jahr. Verhandlungen mit der Regierung darüber laufen bereits.