Österreich

Keine Impfung trotz Termins – Wiener Handy entrissen

Ein 83-Jähriger knipste die Impfliste, auf der er trotz Termins nicht stand. Eine Mitarbeiterin entriss ihm das Handy und verjagte ihn – ohne Impfung.

Christian Tomsits
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    Werner Winterstein zu Hause, der Vorfall hat ihn mitgenommen.
    Werner Winterstein zu Hause, der Vorfall hat ihn mitgenommen.
    Sabine Hertel

    Werner Winterstein ist wahrlich kein gewöhnlicher Wiener: Der ehemalige Architekt und Enkelsohn des von den Nationalsozialisten verfolgten und im KZ umgebrachten Justizministers Robert Winterstein (1874-1940) hat in seinem Leben viel erlebt. "Was sich aber in der Impfstraße am 30. März abspielte, sucht seinesgleichen", so der 83-Jährige im Gespräch mit "Heute". "Ich buchte meine Impfung als Risikopatient elektronisch und erschien pünktlich zum Termin im Warteraum des Impfzentrums Wien-Neubau." Eine Dame wies ihn unwirsch darauf hin, dass sein Name nicht auf der Liste stünde und er daher keine Impfung bekomme. Darüber solle er sich bei 1450 und gefälligst nicht bei ihr beschweren. Daraufhin knipste der Senior zur Absicherung eines möglichen Irrtums die frei einsehbare Impfliste ab.

    "Schaun’S dass Sie weiterkommen"

    "Ich wurde in ein Nebenzimmer zitiert, dort wurde mir das Handy entrissen und meine Dateien durchforstet und gelöscht", so der Betroffene, der dann auch noch zu hören bekam: "Wärens nicht so aufsässig, hätt ma a Dosn für Sie gehabt – aber jetzt schaun’S dass weiterkommen." Anschließend entschuldigte sich das Impfservice Wien bei ihm telefonisch, sprach von einem bedauerlichen Missverständnis – und versprach eine Impfung zu Hause. "Ich hab noch keinen neuen Termin, aber werde sicher kein Impfzentrum mehr betreten – das muss ich mir nicht bieten lassen", so Winterstein. An Gesundheitsstadtrat Peter Hacker schrieb er einen Brief. Darin beschreibt er das Erlebte und bezweifelt er, ob die Stadt so die Impfdichte erhöhen kann.

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