Das streng geheime Gespräch zwischen SPÖ-Chef Andreas Babler und FPÖ-Chef Herbert Kickl, das auf Wunsch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen stattfinden sollte, wurde kurzfristig abgesagt und von Donnerstag auf Freitag verschoben.
Kurz vor dem Wochenende soll auch das Staatsoberhaupt die Parteichefs kontaktieren und weitere Gespräche für nächste Woche einplanen.
Ganz ohne Termine wird der Donnerstag aber nicht über die Bühne gehen. Noch im Lauf des Nachmittags wird sich Babler sowohl mit NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger als auch mit Grüne-Chef Werner Kogler treffen.
Gegenüber "Heute" erklärte eine Sprecherin der SPÖ, dass man die zukünftige Zusammenarbeit im Parlament besprechen werde – es handelt sich um einen Termin zum Austausch, die Treffen sind "vertraulich".
Am Freitag wird dann das streng geheime "Vieraugengespräch" mit FPÖ-Chef Herbert Kickl am Vormittag stattfinden. Auf Nachfrage betonte eine Sprecherin von Babler gegenüber "Heute", dass man offen in das Gespräch gehen und sich die Standpunkte des Freiheitlichen anhören werde.
An der Positionierung von Babler gegenüber der FPÖ habe sich aber nichts geändert – eine Regierung sowohl mit Kickl als auch mit der freiheitlichen Partei schließe man aus. Das werde man auch am Freitag klar kommunizieren.
Seine Einstellung verdeutlichte der SPÖ-Chef sowohl vor der Wahl als auch nach der Bekanntgabe des Ergebnisses. Unter anderem nannte er Kickl in einer Elefantenrunde "brandgefährlich" und schloss – auch nach dem Auftrag von Van der Bellen – eine Koalition mit der FPÖ klar aus, wie er in einem Beitrag auf Instagram schrieb.
Dennoch wolle die SPÖ parlamentarische Gespräche im Nationalrat fortführen, erklärte man gegenüber "Heute".
Damit schließt sich Babler Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) an. Zwischen dem Kanzler und Herbert Kickl kam es in den letzten Tagen zu einem medialen Wortgefecht. Während der FPÖ-Chef die Nähe zur ÖVP suchte und Nehammer sogar einen "Sondierungsfahrplan" vorlegte, schließt auch der Bundeskanzler weiterhin eine Koalition mit dem freiheitlichen Frontmann aus.
So geht es weiter: Für kommende Woche warten die Sozialdemokraten auf eine Einladung von Bundespräsident Van der Bellen, um weitere Gespräche zu führen. Ein Statement von SPÖ-Chef Babler zur aktuellen Lage sei eingeplant, man wolle Van der Bellen aber den Vortritt lassen. Mit einer Stellungnahme ist also erst zu rechnen, nachdem das Staatsoberhaupt seine nächsten Schritte verkündet hat.