Österreich

Keine Schmerzpflaster für todkranke Kinder erhältlich 

Niedrigdosierte Opioid-Pflaster für unheilbar kranke Kinder sind derzeit praktisch nicht verfügbar, warnt die Österreichische Palliativgesellschaft.

Christine Ziechert
Derzeit gibt es einen Mangel an Schmerzmedikamenten, auch Kinder sind davon betroffen (Symbolbild).
Derzeit gibt es einen Mangel an Schmerzmedikamenten, auch Kinder sind davon betroffen (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Viele Medikamente wie etwa Antibiotika für Kinder sind derzeit in den Apotheken nicht oder nur schwer erhältlich. Auch Medikamente gegen starke Schmerzen und Atemnot sind aktuell Mangelware, schlägt die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) in einer Aussendung Alarm. Praktisch nicht verfügbar seien etwa niedrigdosierte Opioid-Pflaster, die für eine wirkungsvolle Schmerztherapie bei palliativ betreuten Kindern unerlässlich sind, so die OPG.

Generell sind Palliativmediziner mit einem Opioid-Mangel konfrontiert. Opioide sind aber für die Therapie starker Schmerzen unverzichtbar und können auch andere häufig auftretende Symptome wie Atemnot lindern, erläutert Eva Katharina Masel, Leiterin der Klinischen Abteilung für Palliativmedizin an der MedUni Wien.

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    Auch Antibiotika und fiebersenkende Medikamente sind Mangelware

    "Die frühzeitige Linderung belastender Symptome ist eine ärztliche wie ethische Pflicht, um Leiden zu lindern und die Würde des Menschen zu achten. Eine adäquate Versorgung mit Opioiden in Krankenhäusern sowie die Weiterversorgung nach einem Krankenhausaufenthalt ist im 21. Jahrhundert unerlässlich", so Masel.

    Betroffen vom Mangel sind zudem auch spezielle Arzneien zur Behandlung von Infekten, abschwellende Nasentropfen für Kinder, Inhalationslösungen und fiebersenkende Medikamente: "In den letzten Wochen kam es zu deutlichen und prekären Engpässen bei Antibiotika, insbesondere in Saftform für Kinder“, konkretisiert Martina Kronberger-Vollnhofer aus dem OPG-Vorstand.

    Im Herbst neuerliche Verknappung befürchtet

    Ein Grund für den Mangel sei die Niedrigpreispolitik für ältere, gut etablierte Arzneimittel, vor allem Analgetika, Opioide und Antibiotika, erklärt Elisabeth Steiner, Vorsitzende der AG Palliativpharmazie der OPG: "Die Preise fallen immer noch weiter. Umgekehrt erfahren wir eine Welle von Neuzulassungen für Onkologie und rare diseases in einem nie dagewesenen Preissegment mit Monatstherapiekosten, die nicht selten im fünfstelligen Eurobereich liegen. Die bedrohliche Vision, dass Patienten, die innovative, enorm teure Antitumortherapeutika erhalten und dann an banalen Infekten sterben könnten, weil Antibiotika nicht lieferbar sind, rückt näher." Die Palliativmediziner rechnen im kommenden Herbst mit einer neuerlichen Verknappung.