Auch in diesem Jahr sorgte der Neustifter Kirtag bereits im Vorfeld für Schlagzeilen. Eine von der SPÖ unterstützte Drag-Queen-Show beim Kirtag-Aussteiger "Fuhrgassl Huber" stieß bei einigen auf Ablehnung – wir berichteten. Am Kirtag selbst verlief das Fest hingegen ruhig. Stattdessen erregten die Aussagen einiger anwesender Politiker Aufmerksamkeit.
"Ich komme immer gerne zum Kirtag. Hier kann man auch in Wien einmal Tracht tragen", freut sich etwa Maximilian Krauss im Gespräch mit "Heute". Der Wiener FPÖ-Klubobmann ist Stammgast beim Neustifter Kirtag und sorgte mit einer Aussage für Diskussionen. "Heute" sagte er nämlich, dass er es besonders schätze, dass in Neustift "keine Talahons unterwegs sind". In der Jugendsprache bezeichnet "Talahons" Gruppen junger, meist krimineller Migranten, die sich an öffentlichen Plätzen aufhalten. "Der Kirtag ist eine gute Sache für Wien."
Die Fahrgäste staunten nicht schlecht, als plötzlich Bundesministerin Karoline Edtstadler in den 35A-Linienbus einstieg. Gemeinsam mit Bezirksvorsteher Daniel Resch fuhr die Ministerin öffentlich nach Neustift. Zuvor musste sie jedoch einen Fahrschein kaufen, da sie keine Jahreskarte besitzt. "Ich bin genau vor einem Jahr das letzte Mal mit dem Bus gefahren, ebenfalls zum Kirtag. Da lohnt sich eine Jahreskarte nicht wirklich", schmunzelt sie.
Auch Stadtrat Karl Mahrer war beim Kirtag anwesend. Der Wiener ÖVP-Chef zeigte sich in Neustift gut gelaunt. "Heute ist es mein Plan, fröhlich zu sein und das Leben zu genießen", sagte er erfreut. Auch sein Amtskollege Dominik Nepp (FPÖ) zeigte sich begeistert vom Döblinger Traditionsfest. Schon als Kind habe er den Kirtag besucht, und jetzt komme er mit seinen eigenen Kindern.
Eine etwas weitere Anreise musste SPÖ-Nationalrat Maximilian Köllner in Kauf nehmen. Als Burgenländer sei er Kirtage gewohnt, und in diesem Jahr wollte er sich das Fest auch in Wien nicht entgehen lassen. Auf die Frage, wie er die Chancen für die Wahl am 29. September einschätzt, zeigte sich Köllner zuversichtlich. "Ich glaube, es ist noch alles offen", sagt er. Politik sei in dieser Hinsicht wie Fußball – erst nach den "90 Minuten" könne man am 29. September Bilanz ziehen.