Keine Trafik im G3: Tschick um zehn Prozent teurer

Kunden im großen Shoppingcenter G3 in Gerasdorf müssen für Zigaretten zehn Prozent Gastro-Aufschlag berappen. Der Grund: Die Monopolverwaltung lehnte eine eigene Trafik ab.

„Es ist paradox, im nahen Wolkersdorf gibt es drei Trafiken, im G3 mit seinen täglich Tausenden Kunden keine einzige", schüttelt ein Besucher den Kopf, als er den ausgehängten Zettel vor dem „MC Lotto-Cafe" sieht.

„Heute" machte den Gründer des Shops ausfindig: „Ich wollte 2012 eine Verkaufsstelle machen, doch die Monopolverwaltung blockte ab. Der Gebietsschutz spielte eine Rolle, in meinen Augen aber auch einfach Sympathie."

Er sperrte also ein trafikähnliches Geschäft auf – der Umsatz stimmte trotz Tschick-Aufschlags: „Die Raucher kaufen zwar keine Stange, aber ihr Packerl. Alleine der Tabakumsatz machte 400.000 € im Jahr aus." Voriges Jahr verkaufte er dennoch den Shop: „Ich will nicht mehr pendeln, habe auch in der Milleniumcity ein Geschäft."

Die Centermanagerin zeigt sich im "Heute"-Gespräch diplomatisch: „Wenn sich die Gesetzeslage ändert, super. Der aktuelle Zustand ist der beste Kompromiss, so können wir zumindest auch hier im G3 Tabakwaren anbieten."

Apropos Gebietsschutz: Auch die Einrichtung einer Apotheke im G3 gestaltet sich schwierig, wobei es demnächst zu einer Lösung kommen könnte.

Das G3 in Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) ist einer der größten und beliebtesten Shoppingtempel in Österreich mit einer Verkaufsfläche von rund 70.000 Quadratmetern und 130 Shops. Bei rund 4.000 Parkplätzen macht die Besucherfrequenz knapp 15.000 Gäste pro Tag aus. (wes)