Welt

Keine US-Waffen für Erdogan-Bodyguards

Nach dem gewaltsamen Vorgehen der Leibwächter am Rande eines Washington-Besuchs des türkischen Präsidenten ziehen US-Abgeordnete die Notbremse.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Die USA wollen doch keine Waffen an die Leibwächter des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verkaufen. Der Verkauf von Hunderten halbautomatischen Pistolen und anderen Waffen des US-Herstellers Sig Sauer sei vom Außenministerium gestoppt worden, verlautete es am Montag aus dem US-Kongress.

Hintergrund ist das gewaltsame Vorgehen der Leibwächter gegen Demonstranten am Rande eines Washington-Besuchs von Erdogan im Mai.

19 Personen angeklagt

Ursprünglich hatte das Außenministerium vor, Sig Sauer den Verkauf der Waffen im Wert von 1,2 Millionen Dollar über einen Zwischenhändler zu erlauben. Dieser hätte sie dann direkt an die Leibwache Erdogans weitergegeben. Der Kongress wurde über die Pläne informiert und bekam Zeit, sie zu prüfen.

Doch nach den Übergriffen von Erdogans Leibwächtern vor dem Anwesen des türkischen Botschafters am 16. Mai war der Widerstand unter den US-Abgeordneten dagegen gewachsen. 19 Personen, darunter 15 türkische Sicherheitskräfte, wurden mittlerweile angeklagt, weil sie friedliche Demonstranten angegriffen und niedergeprügelt hatten. Der Zwischenfall wurde mit Kameras aufgezeichnet. (nag)

;