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Keiner blieb stehen! Mann stirbt bei Bike-Crash

Heute Redaktion
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Bild: ZOOM-Tirol

Bei einem Motorradunfall auf der Tiroler Bundesstraße bei Thaur östlich von Innsbruck ist Sonntagnachmittag ein 36-jähriger Innsbrucker getötet worden. Der Biker war vom abbiegenden Pkw eines 20-Jährigen aus dem Bezirk Innsbruck-Land erfasst worden.

Der Innsbrucker wurde durch den Zusammenprall so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Der Pkw-Lenker erlitt einen schweren Schock.

Die Polizei berichtete von mehreren Verkehrsteilnehmern, die ohne zu helfen, die Unglücksstelle passiert hatten.

Unterlassene Hilfeleistung

Insgesamt sollen rund 15 Pkw-Lenker den Unfall beobachtet haben und einfach weitergefahren sind. Diese sollen nun ausgeforscht werden. die Staatsanwaltschaft hat jetzt eine Akte angelegt, um diese ausfindig zu machen. Ihnen droht eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung.

Der ÖAMTC hat die fehlende Zivilcourage kritisiert. Erste Schritte können Leben retten, hieß es in einer Aussendung am Montag: "Das Schlimmste ist jedenfalls, nichts zu tun", meinte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.

Die wichtigsten Schritte sind laut der Expertin: Auto sicher abstellen und Warnweste anlegen, Unfallstelle absichern, Notruf wählen sowie weitere Erste Hilfe leisten, Unfallopfer beruhigen, Mut zusprechen und Ankunft der Rettungskräfte abwarten. Seidenberger erinnerte daran, dass ein Erste-Hilfe-Kurs im Ernstfall Sicherheit geben könne. "Selbst wenn man im ersten Schock an einer Unfallstelle vorbeifährt, ist man dennoch aufgerufen, sich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch bei der Polizei zu melden und eine Zeugenaussage zu machen. So kann man einen wesentlichen Beitrag zur Unfallaufklärung leisten", appellierte die Expertin.