Österreich
Kellner zu Gudenus: "Sie werden hier nicht bedient"
Der exklusive Club X in der Wiener Innenstadt ist derzeit in aller Munde. Nur wenige Menschen haben hier Zutritt, der Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus gehört nicht dazu. Er wurde bei einem Besuch am vergangenen Mittwoch nicht bedient und des Lokals verwiesen.
Wie das Wochenmagazin "Profil" berichtet, betrat Gudenus am Mittwochabend das Lokal in der Wollzeile mit Freundin Tajana T., FPÖ-Gemeinderat Maximilian Krauss und FPÖ-Bezirksrat Georg Karamat im Schlepptau. Anstatt die Getränke aufzunehmen, schenkte ihnen der Kellner gleich reinen Wein ein. "Sie werden hier nicht bedient", teilte er den Gästen mit.
Sammy Zayed, einer der Clubbetreiber, rechtfertigte den Rauswurf folgendermaßen: "Ich bin Österreicher mit Migrationshintergrund. Der Club steht für Weltoffenheit und Respekt. In diesem Wertekonstrukt geht sich der Herr Gudenus nicht aus." Zayed beruft sich auf das "Hausrecht".
Gudenus-Freundin hat dafür kein Verständnis
Während Gudenus den Vorfall gegenüber "Profil" nicht kommentieren wollte, machte Freundin Tajana ihrem Ärger auf Facebook Luft: "Anscheinend wird in Wien so ziemlich alles außer anderer politischen Meinungen toleriert", schrieb sie.
Sie schilderte den Dialog mit dem Kellner aus ihrer Sicht folgendermaßen:
"Heute Abend in einem Lokal im ersten Bezirk:
Kellner: 'Ihr werdet hier ned bedient.'
- 'Warum?'
Kellner: 'Politisches Statement.'
- 'Dein bescheidener Beitrag zur Diktatur, zum Totalitarismus...?'
Kellner: "Na, wir sind ein grünes Lokal, also zum Liberalismus."
Zayed gab an, Gudenus schon einmal bei einer Feier erspäht zu haben. Er habe daraufhin die Party für beendet erklärt. Dasselbe Schicksal wie Gudenus sei bereits FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache vor zwei Jahren widerfahren, erklärte der Mitbetreiber.