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Kenias Präsident erklärte Geiseldrama für beendet

Heute Redaktion
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Drei Tage nach seinem Beginn hat der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta den Islamistenangriff auf ein Einkaufszentrum in Nairobi für beendet erklärt. "Wir haben die Angreifer gedemütigt und besiegt", sagte Kenyatta am heutigen Dienstag in einer TV-Ansprache. Bei dem Angriff seien 61 Zivilisten und sechs Sicherheitsbeamte ums Leben gekommen. Fünf Angreifer seien getötet und elf festgenommen worden.

  in Nairobi für beendet erklärt. "Wir haben die Angreifer gedemütigt und besiegt", sagte Kenyatta am Dienstag in einer TV-Ansprache. Bei dem Angriff seien 61 Zivilisten und sechs Sicherheitsbeamte ums Leben gekommen. Fünf Angreifer seien getötet und elf festgenommen worden.

"Unsere Verluste sind immens", sagte Kenyatta mit Blick auf die Zahl der Todesopfer. Zugleich gab er an, dass "mehrere Stockwerke" des Einkaufszentrums bei der am Samstag begonnenen Attacke, die von Anhängern der somalischen Shabaab-Milizen ausgeführt wurde, eingestürzt seien.

Kenyatta, der bei dem Drama selber einen Neffen verloren hatte, ordnete in seiner Ansprache auch eine dreitägige Staatstrauer ab Mittwoch an. Medienberichte, wonach unter den Angreifern auch zwei bis drei Amerikaner und eine Britin gewesen seien, wollte er nicht bestätigen.

Steckt "Weiße Witwe" hinter dem Anschlag?

Ebensowenig bestätigt wurden vereinzelte Medienberichte, wonach es sich bei der getöteten Britin um Samantha Lewthwaite handelt, die auch als "Weiße Witwe" bekannt ist. Die 29-Jährige soll der führende Kopf hinter dem Terroranschlag auf ein Einkaufszentrum in Kenias Hauptstadt sein. Ihr Ehemann war einer der vier Attentäter bei den Bombenanschlägen auf die Londoner U-Bahn im Jahr 2005, bei denen 52 Menschen starben und über 700 verletzt wurden.

Im Alter von 21 Jahren war sie zur Witwe geworden. Lewthwaite verurteilte die Anschläge damals als abscheulich. Doch seitdem scheint sich ihr Verhältnis zum Terrorismus grundlegend geändert zu haben. Zunächst verloren sich die Spuren der Frau und Mutter - bis sie 2011 mit einem falschen Pass in Kenia wieder auftauchte. Das kenianische Außenministerium geht davon aus, dass die Frau seitdem an mehreren Terrorakten beteiligt war.

So soll 2012 in ihrer Wohnung in Mombasa eine Bomben-Werkstatt gefunden worden sein. Sie wird auch mit einer tödlichen Auseinandersetzung unter Terroristen in Verbindung gebracht, bei der auch ihr zweiter Ehemann gestorben sein soll.

Die Behörden in Kenia gaben bisher lediglich bekannt, eine Britin sei an der Planung und Ausführung des Anschlags im Einkaufszentrum beteiligt gewesen. Zeitungen in Nairobi druckten ihr Foto. Das britische Außenministerium bestätigte, von dem Verdacht zu wissen und ihm nachzugehen - ergebnisoffen.