Politik

Kern für EU-Asylcamps: "Anders nicht in Griff"

Nach Außenminister Kurz ist nun auch Kanzler Kern für Asylzentren außerhalb der EU. Anders werde man das Problem nicht in den Griff kriegen.

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Kein Anbieter

Anfang Jänner hatte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) in einem Interview mit der deutschen "Bild" Asylzentren außerhalb der EU angeregt. Von Nordafrika und dem Namen Osten war die Rede. Kurz wörtlich: "Wir wollen nach dem Vorbild Australiens sogenannte Asylzentren außerhalb der EU einrichten, in die wir jene Menschen bringen, die wir nicht abschieben können".

Die Aufregung war groß, in Österreich, aber auch in anderen Ländern der EU. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn nannte die Pläne "rechtsnationales Gedankengut".

Nun lässt Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) aufhorchen. In einem Interview mit der "Presse am Sonntag" bringt er "Flüchtlingscamps außerhalb Europas" zur Sprache.

Kern im Wortlaut über Asyllager:

"Sind wir bereit, hohe Millionenbeträge in die Hand zu nehmen, um außerhalb Europas Flüchtlingscamps zu bauen, in denen menschenwürdige Bedingungen herrschen?"

Er gibt die Antwort selbst:

"Ich denke, dass Europa und die Welt das Problem anders nicht in den Griff kriegen werden. Und Strukturen aufbauen hat einen Preis – einen finanziellen, aber wahrscheinlich auch einen militärischen".

Bewacher aus Österreich?

"Das müssen wir diskutieren. Wenn sich Europa dazu entschließt, werden wir auch einen substanziellen Beitrag leisten müssen".

Die Asylobergrenze

"Es ist eine Notwendigkeit, den Zuzug zu limitieren und dafür zu sorgen, dass Personen, die keinen Aufenthaltstitel haben, das Land wieder verlassen. Tun wir das nicht, führt das zu einer Entsolidarisierung der Gesellschaft".

Ob die SPÖ eine FPÖ light (Anton Pelinka) sei?

"FPÖ liegt ist besonders unsinnig, platt und wohl der Ausdruck seiner Emotionen, nicht seiner Analysen".

Den Zustand der Koalition

"Offen gesagt hätte ich schon gedacht, dass in der Politik mehr Energie in den Aufbau von Dingen fließt und weniger in das Zunichtemachen der Pläne anderer".

Eine neue große Koalition nach der Wahl

"Die Frage ist, was danach besser oder anders werden soll … Ich bin kein Masochist. Vielleicht hilft es mir da, kein Berufspolitiker zu sein".

(cnn)