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Kerry schlägt Einladung Lawrows nach Moskau aus

Heute Redaktion
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Bild: AP/Heute.at-Montage

US-Außenminister John Kerry hat den Druck weiter verschärft. Er reagierte und lehnte eine Einladung zu einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in dieser Woche in Moskau ab. Die Krise auf der Krim spitzt sich weiter zu: Bei der Übernahme eines ukrainischen Stützpunktes durch russische Soldaten fielen Schüsse.

spitzt sich weiter zu: Bei der Übernahme eines ukrainischen Stützpunktes durch russische Soldaten fielen Schüsse.

Er werde sich nur dann persönlich auf diese Weise engagieren, wenn Moskau ernsthaft zu Gesprächen über internationale Vorschläge zur Lösung der Krim-Krise bereit sei, sagte US-Außenamtssprecherin Jen Psaki am Montag in Washington.

Schüsse bei Stützpunkt-Übernahme

Auf der Krim spitzt sich die Lage weiter zu. Russische Truppen haben bei der Übernahme eines ukrainischen Marinestützpunktes einem Agenturbericht zufolge Schüsse abgegeben. Es sei niemand verletzt worden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Montag unter Berufung auf einen ukrainischen Offizier.

Demnach drangen die Soldaten auf das Gelände nahe der Stadt Bachtschissarai ein, nahmen den ukrainischen Soldaten Mobiltelefone ab und versuchten, Fahrzeuge in Besitz zu nehmen. Der Kommandant der Ukrainer habe in Verhandlungen versucht, die Russen von der Besetzung abzubringen.

OSZE fordert Freilassung verschleppter Journalisten

Die bei der OSZE in Wien für Medienfreiheit zuständige Beauftragte Dunja Mijatovic hat sich am Montagabend für eine sofortige Freilassung von auf der Krim-Halbinsel verschleppter ukrainischer Journalisten ausgesprochen. "Ich bin extrem besorgt über die Eskalation der Angriffe gegen Medienvertreter auf der Krim", sagte Mijatovic.

Zwei Journalisten sollen am Sonntag angeblich von Angehörigen der ukrainischen Sondereinheit Berkut an einen Checkpoint bei Armyansk gestoppt worden sein. Danach wurden sie von unbekannten Männern in Militäruniformen weggebracht, seither sind sie verschollen.
Die ukrainische Marine zählt 15.000 Soldaten, 10.000 von ihnen sind auf der Krim stationiert. Die russischen Streitkräfte sind klar überlegen. Allein auf der Krim, dem Heimathafen der Schwarzmeerflotte, darf Russland laut Abkommen 25.000 Mann stationieren. Derzeit dürften es Experten zufolge rund 16.000 Soldaten sein. Die russische Flotte auf der Krim verfügt zudem über rund 40 Kriegsschiffe, darunter ein U-Boot, zwei Kreuzer, ein Zerstörer und acht Fregatten.

Für Russland ist der Stützpunkt von strategischer Bedeutung. Der einzige weitere Militärhafen am Schwarzen Meer im russischen Noworossijsk bietet keine geschützten Buchten und kein für U-Boote notwendiges Tiefwasser. Milliardeninvestitionen wären nötig, um Noworossijsk zu einer Alternative zu Sewastopol auszubauen. Und: Sollte die Krim an Russland fallen, müsste die Regierung in Moskau die Ukraine nicht mal mehr um Zustimmung bitten, wenn sie dort zusätzliche Kriegsschiffe stationieren will.
Ukraine- Armee startet Truppenübungen

Die ukrainische Armee ist ihrerseits wenige Tage vor dem landesweit zu Übungen ausgerückt. Es sei volle Kampfbereitschaft angeordnet, sagte Verteidigungsminister Igor Tenjuch.

Zugleich betonte der Minister, die Regierung in Kiew setze auf Diplomatie. Die moskautreue Führung der Krim kritisierte die Übung als "Aggression". Die Zugänge zu der strategisch wichtigen Halbinsel werden von Paramilitärs kontrolliert, bei denen es sich um russische Soldaten handeln soll.