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KFC-Push zu Nazi-Gedenktag sorgt für Entsetzen

Brathuhn-Gigant Kentucky Fried Chicken hat sich in Deutschland mit einer seltsamen Nachricht in die Nesseln gesetzt.

20 Minuten
KFC hat sich bereits entschuldigt.
KFC hat sich bereits entschuldigt.
Danny Gys / Reporters / picturedesk.com

"Habt ihr noch alle Hühner auf der Stange?", "Ernsthaft KFC?!? Geht's eigentlich noch geschmackloser?!?" oder einfach "Wie geschmacklos willst du sein?": So lautet der Tenor auf Twitter nach einer Push-Meldung, die User der entsprechenden App von Kentucky Fried Chicken in Deutschland am 9. November erhielten. Der kritisierte Text der Nachricht wies den Titel "Gedenktag an die Reichspogromnacht" auf, darunter stand "Gönn dir ruhig mehr zarten Cheese zum knusprigen Chicken."

"Sorry, uns ist ein Fehler passiert"

Auf die Vermischung von Werbung mit der Nacht im Jahr 1933, in der sich massive Gewalttaten der Nazis an Jüdinnen und Juden in Deutschland ereigneten, erhob sich ein riesiger Shitstorm über den Fast-Food-Giganten. KFC reagierte umgehend mit einer Entschuldigung – "sorry, uns ist ein Fehler passiert" – und gab an, der Push sei durch "einen Fehler im System" entstanden und man werde "die internen Prozesse umgehend überprüfen", damit so etwas "nicht noch einmal passieren" könne. Allerdings fragten sich auch hier diverse Twitterer, wie ein solcher Push einem "Systemfehler" entspringen könne. Auf Anfrage der "Frankfurter Rundschau" äußerte sich KFC nicht zum Fauxpas.

KFC-Stellungnahme gegenüber "Heute"
Am Donnerstag gab es von KFC eine Stellungnahme zu dem Vorfall. Darin heißt es: "Gestern (9. November) wurde eine automatisierte Push-Benachrichtigung an die Nutzer:innen der KFC-App in Deutschland verschickt, die eine unsensible und inakzeptable Nachricht enthielt. Dafür entschuldigen wir uns.
Die Erstellung von Inhalten für die App erfolgt bei KFC Deutschland auf Basis eines halbautomatischen Prozesses, der mit Kalendern verbunden ist, die Feier-, Gedenk- und Aktionstage enthalten. In diesem Einzelfall wurde unser interner Überprüfungsprozess nicht ordnungsgemäß eingehalten. Das führte dazu, dass versehentlich diese nicht autorisierte Meldung verbreitet wurde. Daraufhin haben wir umgehend die App-Kommunikation eingestellt. Derzeit überprüfen wir alle Prozesse und Kontrollmechanismen im Zusammenhang mit unserer App-Kommunikation, um sicherzustellen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt.
Wir verstehen und respektieren den Ernst und die Geschichte dieses Tages und setzen uns weiterhin für Gleichberechtigung, Integration und Zugehörigkeit für alle ein."

In der Reichspogromnacht vom 9. November, früher auch Kristallnacht genannt, sowie den folgenden zwei Tagen fackelten Angehörige der SS und der SA in ganz Deutschland rund 400 Synagogen und Betstuben sowie jüdisch geführte Geschäfte ab. Mehrere hundert Juden wurden ermordet. Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden ab 1933 hin zu ihrer systematischen Vertreibung und Unterdrückung.

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