FPÖ-Chef gibt nicht auf

Kickl kritisiert "beleidigten" Kanzler und umwirbt ÖVP

Einen Tag, nachdem er von Nehammer eine Abfuhr kassiert hatte, nannte Kickl den Kanzler einen "beleidigten Wahlverlierer", umwarb die ÖVP aber weiter.
Newsdesk Heute
17.10.2024, 08:26
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FPÖ-Chef Herbert Kickl lässt nicht locker: Er will mit der ÖVP eine Regierung bilden. Am Dienstag hatte ÖVP-Kanzler Karl Nehammer sein Nein zu einer Koalition mit der Kickl-FPÖ einzementiert, am Mittwoch legte der FPÖ-Chef seine Sicht dar.

60-Minuten-Gespräch Sein Gespräch mit Nehammer habe 60 Minuten gedauert. Seltsam sei, dass der Kanzler direkt nachher ein Pressestatement abgegeben habe. Er sei sicher, Nehammer habe das geschrieben, "bevor wir ein Wort gewechselt haben", so Kickl: "Hier will jemand den Sack schnell zumachen."

"Entkrampfung auf Beziehungsebene"

Beziehungsarbeit Er habe Nehammer als "beleidigten Wahlverlierer" wahrgenommen, dem es nur darum gehe, Kanzler zu bleiben. Es brauche eine "Entkrampfung auf Beziehungsebene", meint der FPÖ-Chef. Im Bergsport würden auch unterschiedlichste Persönlichkeiten Teams bilden, "daraus entstehen sogar Freundschaften".

Gemeinsamkeiten Kickl legte ein Papier mit Punkten vor, die für FPÖ und ÖVP akzeptabel seien. Er habe Nehammer gebeten, darüber nachzudenken.

Fahrplan Auch einen Terminplan für Sondierungsgespräche hat die FPÖ vorbereitet. Kickl sieht Nehammers Nein nur als "Zwischenstand", hofft auf "vernünftige Kräfte" in der ÖVP.

"Wehleidig" Die Reaktion folgte prompt: "Kickl versucht verzweifelt, Kanzler zu werden, agiert wehleidig und durchschaubar", so ÖVP-General Stocker.

Neos-Chefin als 3. im Bund

In den Gesprächsreigen der Parteichefs fädelt nun auch Neos-Frontfrau Beate Meinl-Reisinger ein. Sie hatte angekündigt, mit allen Parteien "Reformgespräche" führen zu wollen – für gemeinsame Vorhaben im Nationalrat. Jedenfalls trifft sich Meinl am Donnerstag mit SPÖ-Chef Babler.

Mit ÖVP-Obmann Nehammer soll auch ein Gespräch fixiert sein. Sollten ÖVP und SPÖ zu einer Koalition zusammenfinden, würden sie für eine stabile Regierungsmehrheit einen dritten Partner brauchen, die Neos sind hier wahrscheinlichster Kandidat. Grünen-Chef Kogler hat dem Vernehmen nach Ende der Woche auch Gespräche mit Babler und Meinl.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 17.10.2024, 08:52, 17.10.2024, 08:26
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