Österreich

Kiesgrube trotz Verbotszone

Heute Redaktion
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Die Grünen klagen an: Immer mehr Bürger leiden unter zum Teil rechtswidrigen Genehmigungen von Steinbrüchen. Klubofrau Madeleine Petrovic fordert nun mehr Mitspracherecht der Anrainer, scharfe Strafen für Umwelt-Frevel wie die Trockenlegung von Biotopen sowie eine ordentliche Kontrolle durch die Landesregierung.

Zahlreiche Straßenprojekte im Land lassen die Nachfrage nach Abbruchmaterial steigen. Daher werden kurzerhand neue Steinbrüche genehmigt. Madeleine Petrovic deckte jetzt die zwei umstrittensten Fälle auf:

- Steinbruch Paudorf - seit 2004 sind bei der Bezirkshauptmannschaft Krems 100 schriftliche Anzeigen über die Nichteinhaltung von Bescheidauflagen eingegangen. Bis zu 400 Lkw verkehren dort täglich. Die behördlich vorgeschriebene Sanierung ist bis heute nicht erfolgt.

- Trotz des Natura 2000-Gebiets und deklarierten Steinbruch-Verbots ist es der Firma Waldviertler Natursteine Vorderleitner gelungen, die Umwidmung der Fläche für einen Steinbruch in Steinegg (Bezirk Horn) zu erhalten. Biotope wurden über Nacht leer gepumpt. Petrovic kritisiert das Gutdünken der Landesregierung. Sie vermutet, dass zur Firma eine Nahebeziehung besteht. VP-Landesrat Stephan Pernkopf war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Elisabeth Czastka