Reisen

Kiffen, saufen und feiern – damit soll nun Schluss sein 

Amsterdam ist vor allem für freizügiges Kiffen, Partys und das Rotlichtviertel bekannt. Das will die niederländische Hauptstadt nun dringend ändern. 

So schön kann das Rotlichtviertel in Amsterdam aussehen – doch die Stadt hat genug von den Exzessen.
So schön kann das Rotlichtviertel in Amsterdam aussehen – doch die Stadt hat genug von den Exzessen.
Getty Images

Viele Menschen in Amsterdam scheinen die Tourismus-Pause aufgrund der pandemie-bedingten Einschränkungen genossen zu haben. Nun will der beliebte Urlaubs-Ort eine Trendwende einleiten: Weg vom Drogen-, Party- und Sex-Tourismus und hin zu einem angenehmeren Leben für die Bewohner der (Innen)stadt. 

Pünktlich zum Beginn des Sommer-Tourismus Mitte Mai kommt es in Amsterdam zu gravierenden Änderungen. Waren viele Touristen bisher der Meinung, machen zu dürfen was sie wollen, kommt es bald zu vermehrten Einschränkungen des wilden Treibens. So soll das Konsumieren von Cannabis im bei Touristen beliebten Rotlichtviertel verboten werden.

Kein Bier nach vier

Die Stadt mit nicht einmal einer Million Einwohner wehrt sich nun aktiv gegen die 21 Millionen Touristen pro Jahr – von denen ein großer Teil zum Konsumieren von Cannabis oder für den Besuch des Rotlichtviertels in die Kiffer-Hauptstadt kommt. Amsterdam will nun weg vom Image der zügellosen Partystadt. Laut Umfragen fühlen sich viele Bewohner der Stadt in den Straßen nicht mehr sicher. 

Um den Exzessen etwas zu entgegen, soll im Innenbezirk De Wallen von Donnerstag bis Sonntag ab 16 Uhr kein Alkohol mehr verkauft werden, den man auf der Straße konsumieren kann. Vor allem junge englische Touristen sind dafür bekannt, wilde Straßenpartys zu schmeißen. Unklar ist, was mit den Coffee-Shops passiert. Auch hier könnten strengere Öffnungszeiten kommen. Die Prostituierten-Schaufenster müssen zukünftig statt um 6 um 3 Uhr schließen. 

"Stay away"!

Ab März soll außerdem die bereits vor längerem angekündigte Kampagne "Stay Away" ("Bleib weg") Fahrt aufnehmen, so das "Wall Street Journal". Damit will man den schlafberaubten Bewohnern der inneren Stadt ruhigere Nächte verschaffen. 

Der stellvertretende Bürgermeister Sofyan Mbarki fasst zusammen: "Einige Unternehmen missbrauchen das Image von Amsterdam, um es als Ort der 'unbegrenzten Möglichkeiten' zu verkaufen. Infolgedessen sehen einige Besuchergruppen Amsterdam als eine Stadt, in der alles erlaubt ist. Diese Art von Tourismus sowie Angebote speziell für diese Zielgruppen werden vom Magistrat als nicht wünschenswert erachtet."

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    <strong>Étretat (Frankreich):</strong>&nbsp;Der Badeort Étretat in der Normandie wird jeden Sommer von Touristinnen und Touristen regelrecht überrannt. Darunter leidet nicht nur die Infrastruktur der winzigen Ortschaft, sondern auch die Felsklippen. Denn zu viele Fußgänger verursachen vermehrt Erdrutsche.&nbsp;
    Étretat (Frankreich): Der Badeort Étretat in der Normandie wird jeden Sommer von Touristinnen und Touristen regelrecht überrannt. Darunter leidet nicht nur die Infrastruktur der winzigen Ortschaft, sondern auch die Felsklippen. Denn zu viele Fußgänger verursachen vermehrt Erdrutsche.
    Getty Images/iStockphoto