Wien

Kiga, Behörden und Bäder machen Wiederkehr zu schaffen

Der Skandal um den Kindergarten "Minibambini" brachte mangelnde Kontrolle ans Licht. Auch die MA 35 und die Bäderpreise sorgten für Ärger.

Heute Redaktion
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) stand zuletzt häufiger in der Kritik. 
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) stand zuletzt häufiger in der Kritik. 
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Die Kritik an Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr wegen des Kindergarten-Skandals im Westen von Wien reißt nicht ab: "Am Tag drei des aktuellen Steuergeldmissbrauch-Skandals in einem Wiener Kindergarten ist klar: Kein Kind darf seinen Kindergartenplatz wegen der Kontroll-Unfähigkeit der Stadtregierung und des verantwortlichen Neos-Stadtrats verlieren. Es liegt einzig und allein in der Verantwortung des Bildungsstadtrates dafür zu sorgen, dass möglichst rasch sämtliche Standorte und Kindergartenplätze von rechtschaffenen Betreibern oder der Stadt Wien selbst übernommen werden", kritisieren Landesparteiobmann Stadtrat Karl Mahrer sowie Bildungssprecher Harald Zierfuß.

Laut Informationen einer ehemaligen Kindergartenleiterin sollen bei "Minibambini" Assistentinnen als Pädagoginnen angestellt worden sein. Darüber hinaus soll auch die Verpflegung der Kinder mehr als unzureichend gewesen sein. Überdies dürfte die gesamte Versorgung an Firmen beauftragt worden sein, die gar keine gastronomische Kompetenz haben, sondern im Trockenbau tätig waren. "Hier herrscht nicht nur Steuergeldmissbrauch im großen Stil, sondern auch Gefahr in Verzug für das Wohl der Kindergartenkinder", so das Fazit des VP-Landesparteiobmanns.

Kritik an Kontrolle

Als "absurd" bezeichneten Mahrer und Zierer zudem die Aussage von Wiederkehr im "Kurier", wonach der Skandal zeige, "dass die Kontrollmechanismen der Stadt funktionieren". Es sei im Gegenteil nicht gelungen, "trotz klarer Hinweise einer Insiderin, schon im Jahr 2021 die Verfehlungen des Vereins aufzudecken". Es stelle sich die Frage: "War es Unfähigkeit oder Unwille?", poltert Zierfuß.

Auch MA 35 sorgt für Probleme

Extreme lange Verfahrensdauer und Wartezeiten auf einen Ersttermin von teilweise bis zu einem Jahr bei der Einwanderungsbehörde MA 35 sorgten auch diese Woche für Kritik. Laut Menschenrechtsorganisation "SOS Mitmensch" gibt es noch zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten. "Die Wiener Stadtregierung hat bei der MA 35 zweifelsohne kleine Verbesserungen umgesetzt, aber die Probleme und Missstände sind weiterhin enorm. Unerträgliche Wartezeiten, unzureichende oder gänzlich fehlende Kommunikation und teilweise auch Fehlverhalten von Mitarbeitern sind noch immer an der Tagesordnung", so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

Wiener Bäder: kälter und teurer

Auch die Wiener Bäder sorgten für Ärger wegen einer schlecht kommunizierten Maßnahme. Erst gingen die Temperaturen runter, dann die Preise rauf. Im Oktober wurden die Warmbadetage gestrichen. "Wir handeln verantwortungsvoll und weitsichtig", begründete Vizebürgermeister und Bäder-Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) damals diesen Schritt im Hinblick auf die steigenden Energiepreise. 

Nun wurden die Eintritts-Preise um knapp zwölf Prozent angehoben – "Heute" berichtete. "Nachdem seit drei Jahren die Eintrittspreise der Wiener Bäder konstant blieben, ist es aufgrund vieler externer Faktoren notwendig die Eintrittspreise anzupassen. So wird ab 1.1.2023 der Preis für eine Erwachsenenkarte 7 Euro betragen. Damit wird lediglich ein Zehntel der tatsächlichen Preissteigerungen an die Badegäste weitergegeben", hieß es von der Stadt Wien.

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