Österreich

KiGa-Chef in Haft: 10 Millionen Euro veruntreut

Heute Redaktion
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Ein 59-Jähriger wird beschuldigt mit zwei Vereinen, unter anderem Kindergärten, eine horrende Summe veruntreut zu haben. Er legte falsche Rechnungen vor.

Schon im Juni 2016 begannen die Ermittlungen. Bei 21 Hausdurchsuchungen konnten ca. 350 Ordner, Konvolute von Unterlagen sowie elektronische Datenträger vorgefunden und sichergestellt werden. Rund 90 GB Daten sowie ca. 1 Million E-Mails wurden analysiert und ausgewertet.

Dem 59-Jährigen wird vorgeworfen mit seinen beiden Vereinen und neun weiteren Beschuldigten in der Zeit von 2010 bis 05. April 2017 ca. 10 Millionen Euro an Förderungsgelder veruntreut zu haben. Durch Vorlegen von Scheinrechnungen und falschen Abrechnungen wurde dahingehend getäuscht, dass die ausbezahlten Förderungen zweckmäßig verwendet wurden.

Es sollen beispielsweise Förderungen für den Umbau eines Kindergartens beantragt worden sein, in Wahrheit floss das Geld aber in Privatimmobilien. Der Verdächtige sieht sich als Opfer einer Intrige.

Der Mann sitzt seit mehr als einem Jahr in U-Haft, neun weitere Personen werden beschuldigt.

1 Mio. E-Mails gesichtet

Die Ermittler führten insgesamt 21 Hausdurchsuchungen durch und sicherten dabei 350 Ordner, Konvolute und Unterlagen, auch auf elektronischen Datenträgern. 90 GB Daten und ca. eine Million E-Mails wurde analysiert und ausgewertet.

Auch Geld wurde sichergestellt. Die Polizei berichtet von Vermögenswerten in der Höhe von über 3 Millionen Euro, davon über 2,6 Millionen auf Bankkonten. Einvernahmen von 56 Zeugen und 14 Beschuldigten komplettieren den Ermittlungsakt.

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels haben wir berichtet, dass es sich um die "Alt-Wien"-Kindergärten handelt und der Verhaftete der frühere Chef war. Das ist falsch. Die Polizei hat diese Auskünfte nun korrigiert, der Artikel wurde angepasst. (red)