Österreich

Kiga-Skandal: "Verschwiegenheit hart, aber richtig"

Glattauer gibt Noten. Heute: Missbrauch im Kiga. Masken sind eine Challenge. Und: Lehrerin wünscht "Lehrberuf" Kindergarten.

Niki Glattauer
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Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in <em>"Heute"</em>  Noten.
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Missbrauch im Kiga: Warum die Hexenjagd?

FALLS sich der Verdacht gegen einen Kindergärtner in Wien bestätigt, kleine Kinder sexuell missbraucht zu haben ("Heute" berichtete), gehört er hart bestraft und entlassen, no na. OB er sich erhärtet, überprüft gerade die Justiz. Für völlig unangebracht halte ich daher die Hexenjagd auf die Chefin der MA 10 und das Artilleriefeuer auf Magistrat und Bildungsstadtrat. Der Pädagoge war umgehend mit den Vorwürfen konfrontiert und von jeder Arbeit mit Kindern abgezogen worden, Polizei und Justiz wurden eingeschaltet.

Darüber hinaus hat man sich für Verschwiegenheit entschieden. Das war hart, aber richtig. Würde man jeden Verdachtsfall, der in VS oder Kindergärten aufpoppt, allen Eltern umhängen, kann man pädagogisches Arbeiten dort vergessen. Ich weiß, wovon ich rede, nicht nur ein Mal habe ich es als Schulleiter mit Vorwürfen gegen Kollegen zu tun bekommen. Zum Glück alle letztlich haltlos. Zum Glück für unsereinen, vor allem aber zum Glück für die Kinder und deren Eltern.

Note: Nicht genügend

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du HIER >>

Doch, Herr BM, Masken sind eine Challenge!

Anders als den Wiener Gesundheitsstadtrat befriedigt mich das Aus für die schulischen PCR-Tests sehr. Schulen sind keine Außenstelle des Gesundheitsamts, Schüler keine Notnägel zum Ausbessern einer miesen Impf-Strategie. Auch halte ich das Testen durchaus für "eine Challenge", für die Lehrer wie für die Schüler. Meinem Sohn (13) wurde zwei Mal der Unterricht verweigert, weil er vergessen hatte, sein Gegurgeltest rechtzeitig einzuwerfen. :-(

Anders als der Wiener Bürgermeister halte ich auch die Maske in den Öffis für eine Challenge. Im Gegensatz zu ihm fahre ich nämlich täglich damit, japse dort maskiert nach Frischluft und schwitze mich deppert. Ich und viele andere, darunter Tausende Schulkinder. Wozu? Damit wir im Herbst noch wissen, wie wir sie anlegen? Ich war jetzt ein paar Tage in Brüssel. Dort ist die Maske Urgeschichte. Seit Monaten verlangt sie niemand mehr, keiner trägt sie. Schulgetestet hat Belgien gar nicht. Und steht auch noch.

Note: Unbefriedigend

Lehrerin wünscht "Lehrberuf" Kindergarten

Viel E-Post bekomme ich zu meinem Dauerthema Personalnotstand in Schulen und Kindergärten. Ein Leser meinte, man solle weniger auf Quereinsteiger schielen, als sich "darum kümmern, Geradeeinsteigern den Beruf schmackhaft zu machen". Ein wahres Wort! Hochinteressant auch der Vorschlag von Kollegin Erika St., Elementarpädagogik zu einem "Lehrberuf" zu machen:

"Ich hatte als Lehrerin an einer MS immer wieder Schüler, die, wenn wir unterwegs waren, Kleinkinder anzogen wie Magnete und sehr gut mit ihnen umgehen konnten. Viele von ihnen wären gerne Kindergartenpädagoginnen geworden. Aber ohne Matura? Die Einführung eines Lehrberufes mit exzellenter Ausbildung in Didaktik, Entwicklungspsychologie, Englisch usw. und viel Praxis wäre ein guter Schritt, Personal zu finden, das Kinder liebt und deshalb gut fördert."

Note: Gut
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