Österreich

Kiga-Streit: "Wut-Mutter" greift jetzt Haberlander an

Weil die zuständige Landesrätin Haberlander eher undeutlich auf das Wut-Posting einer oö. Mutter antwortete, wurde diese umso deutlicher.
Heute Redaktion
13.09.2021, 22:31

Der Brief von Christiane Seufferlein aus dem Mühlviertel wurde tausendfach auf Facebook geteilt. Die oö. "Wut-Mutter" will aus Ärger über die von ÖVP und FPÖ geplanten Kindergarten-Gebühren ihre Tochter bei LH Thomas Stelzer (ÖVP) im Büro abgeben. Damit der sich um ihr Kind kümmert.

Hintergrund: Die berufstätige Mutter befürchtet, dass in ihrer Heimatgemeinde durch die Kiga-Gebühren am Nachmittag weniger Kinder angemeldet werden – und womöglich deswegen eine Nachmittagsbetreuungs-Gruppe mangels Nachfrage gleich ganz gestrichen wird. Was für sie existenzbedrohend sei, weil sie dann nicht mehr ihrer Arbeit in Linz nachgehen könne.

Stelzer schrieb Seufferlein noch am selben Tag zurück. "Gleich zu Beginn möchte ich mich auch für Ihr Vertrauen und das – wohl nicht so ernst gemeinte - Angebot bedanken, auf Ihre Tochter aufzupassen", so der Landeshauptmann. Verteidigte dann seinen Sparplan: "Mit der Neugestaltung der Elternbeitragsregelung wollen wir auch die langfristige Finanzierbarkeit des Kinderbetreuungssystems gewährleisten und den weiteren bedarfsgerechten Ausbau vorantreiben. " Und verweist dann auf die zuständige Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP).

Die nahm in orf.at Stellung – allerdings wenig konkret. "Wir bemühen uns bei der Umsetzung, den Elternbeitrag sozial verträglich zu gestalten und die finanzielle Belastung für die Familien im vertretbaren Rahmen zu halten", sagte sie etwa dem ORF.

Folge ist, dass "Wut-Mutter" Seufferlein auf ihrer Facebook-Seite Haberlander massiv angeht: "Meine Frage, ob es auch bei drei Kindern eine Betreuung am Nachmittag in meiner Gemeinde geben wird, ist noch immer unbeantwortet. Aber sie (Christine Haberlander; Anm.) haben ja noch Zeit. Ist ja nicht ihr Kind, das dann ohne Betreuung dasteht."

Hier der Facebook-Beitrag:

Etwas konkreter wurde Haberlander aber dann gegenüber "Heute". Sie könne zwar keine Betreuungsplatz-Garantie abgeben, aber: "Selbst wenn wirklich Gruppen nicht mehr zustande kommen sollten, so gibt es auch die Möglichkeit, mit Tageseltern ein Kinderbetreuungsangebot zu schaffen. Grundsätzlich müssen wir in Zukunft natürlich auch vermehrt gemeindeübergreifende Lösungen andenken."

Mehr News aus Oberösterreich auf Facebook

(ab)